EKD-Ratsvorsitzender zum Tod des koptischen Papstes Shenouda III.

Nikolaus Schneider spricht koptisch-orthodoxen Gemeinden in Deutschland sein Beileid aus

Sein tiefes Bedauern hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, anlässlich des Todes des Patriarchen von Alexandria und ganz Afrika, Papst Shenouda III., zum Ausdruck gebracht. Das 88jährige Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche war am Samstag verstorben.

Schneider würdigte den koptischen Papst als Kirchenoberhaupt, das die Spiritualität in den Mittelpunkt seines Wirkens stellte. „In den 40 Jahren seiner Amtszeit als Papst der Kopten ist Seine Heiligkeit Shenouda III. immer auch Wüstenmönch geblieben“, so Schneider. Er erinnerte daran, dass sich der 1971 gewählte Patriarch immer wieder gerne in die Einfachheit des Klosterlebens zurückgezogen und in diesen Zeiten eine Vielzahl geistlicher und bibelorientierter Schriften verfasst hatte. Shenouda III. war vor seiner Zeit im Amt des Patriarchen, das sich in der Nachfolge des Evangelisten Markus versteht, Bischof und zuvor Mönch und Dozent.

Besonders würdigte Schneider das ökumenische Wirken des verstorbenen koptischen Papstes: „Patriarch Shenouda hat in Zeiten der Globalisierung der koptischen Diaspora große Aufmerksamkeit geschenkt und Strukturen geschaffen, die die koptische Kirche weltweit zu einem ökumenischen Partner gemacht haben.“ Entsprechend vertrauensvoll und lebendig sei die Zusammenarbeit der EKD und der deutschen Landeskirchen mit den koptisch-orthodoxen Gemeinden in Deutschland. Ihnen sprach Schneider sein Beileid zum Tode des Kirchenoberhauptes aus.

Der Ratsvorsitzende der EKD betonte: „Die Lage der Christen in den arabischen Ländern ist schwieriger und komplexer, als wir es uns oft vorstellen können. Papst Shenouda III. war es ein erkennbares Anliegen auch in diesen schwierigen Zeiten verantwortungsvoll für seine Kirche zu handeln und so deren Lebensraum auch in den Umbrüchen und Veränderungen zu bewahren.“ Zugleich sei er zuversichtlich, dass die Christen in Ägypten eine signifikante Rolle in der politischen und gesellschaftlichen Transformation ihres Landes spielen werden.

Hannover, 18. März 2012

Pressestelle der EKD
Silke Römhild