Wittenberger Predigerseminar zieht nach 195 Jahren um

Entwidmung des Augusteums und Gang zur Schlosskirche mit Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Landesbischöfin Ilse Junkermann - 27. Juni Lutherstadt Wittenberg, Collegienstr. 54, 14 Uhr

Nach 195 Jahren im Augusteum wird das Wittenberger Predigerseminar ins Wittenberger Schloss umziehen. Im Augusteum, einem Universitätsbau am Lutherhaus aus dem 16. Jahrhundert, entstehen in den kommenden Jahren Flächen für Sonderausstellungen, das Archiv und die Verwaltung der Stiftung Luthergedenkstätten. Saniert und umgebaut werden gleichzeitig das Wittenberger Schloss und die Schlosskirche. Nach Abschluss dieser Bau- und Sanierungsarbeiten werden die Schlosskirche, der neue Südflügel und Teile des Schlosses in das Eigentum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übergehen. Zum Reformationsjubiläum 2017 haben das Land Sachsen-Anhalt, die Lutherstadt Wittenberg, die Stiftung Luthergedenkstätten sowie die EKD und die UEK ihre Interessen und Kräfte gebündelt, um in Wittenberg das Erbe der Reformation den Besuchern aus aller Welt anregend und würdig präsentieren zu können.

Im Rahmen eines „dies communis“ (gemeinsamen Tages) zum Thema „Auf der Schwelle“ wird mit derzeitigen und ehemaligen Kandidaten und Kandidatinnen, sowie Mitarbeitenden und Gästen des Predigerseminars das Augusteum entwidmet. Mit einem anschließenden Gang zur Schlosskirche, die zum Predigerseminar gehört, beginnt der Umzug ins Wittenberger Schloss. Während der Umbauarbeiten im Schloss wird das Predigerseminar für seine Lehrveranstaltungen Räume in der Jugendherberge am Schloss nutzen können, Unterkunft bietet die Cranachherberge.

Am Wittenberger Predigerseminar bilden mehrere ostdeutsche Landeskirchen gemeinsam ihre angehenden Pfarrer und Pfarrerinnen aus; die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Evangelische Landeskirche Anhalts. Das Seminar wird von der Union Evangelischer Kirchen in der EKD getragen. Damit ist das Predigerseminar auch ein Modell für zukünftige konfessions- und kirchenübergreifende Kooperationen in der EKD.

Ansprechpartnerin: Direktorin Dr. Hanna Kasparick, Tel. 03491-50540

Zur Geschichte: Nachdem 1814 Napoleon die Wittenberger Universität hatte schließen lassen und 1816 die Stadt Wittenberg preußisch geworden war, bestimmte eine Kabinettsorder des Königs Friedrich Wilhelm III. in Wittenberg "ein lutherisches Predigerseminarum" anstelle der Universität einzurichten. Zum Reformationsfest 1817 wurde es feierlich in Gegenwart des Königs eröffnet. Seitdem war das Augusteum Sitz des Evangelischen Predigerseminars. Zunächst sollten dort besonders geeignete Kandidaten der Theologie aus ganz Preußen für eine zweijährige Fortbildungszeit Gelegenheit zu wissenschaftlicher Vertiefung, religiöser Persönlichkeitsbildung und praktischen Übungen erhalten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein einjähriger Besuch eines Predigerseminars in der preußischen Kirche fester Bestandteil der Ausbildung aller Pfarrer.


Programm der Verabschiedung des Predigerseminars Wittenberg aus dem Augusteum
am 27. Juni 2012, 10 bis 17 Uhr

10.00 Uhr Begrüßung, Direktorin Dr. Hanna Kasparick
10.30 Uhr „Auf der Schwelle“ Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Wagner-Rau, Marburg
12.30 Uhr  Mittagssingen
12.45 Uhr Möglichkeit zum Rundgang durch das Seminar
13.30 Uhr Vorstellen der Architektenentwürfe für Schloss und Neubau
14.00 Uhr Abschied aus dem Augusteum
                „Wittenberg und das Reformationsjubiläum 2017“
                 Grußwort von Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt
14.30 Uhr Andacht zu Verabschiedung und Entwidmung
                 Landesbischöfin Ilse Junkermann, Evang. Kirche in Mitteldeutschland
15.30 Uhr  Gang zur Schlosskirche durch die Collegienstraße,
                  Zwischenstation auf dem Markt mit Bläserchor
16.00 Uhr Zweiter Teil der Andacht in der Schlosskirche

Hannover, 20. Juni 2012

Karin Bertheau

Union Evangelischer Kirchen
in der Evangelischen Kirche in Deutschland
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30402 Hannover

Telefon: 0049 511 2796 233
E-Mail: karin.bertheau@ekd.de
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