Studierendengemeinden helfen Flüchtlingen beim Deutschlernen

Würzburg (epd). Zum 1. Dezember starten die christlichen Hochschulgemeinden mit der Universität Würzburg ein offenbar bundesweit einmaliges Angebot für Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse. 50 Flüchtlinge mit Hochschulreife sollen innerhalb von neun Monaten ein Sprachniveau erreichen, das ihnen anschließend ein reguläres Universitätsstudium ermöglichen soll, teilten die Uni, die Evangelische Studierendengemeinde (esg) sowie die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) bei der Präsentation des "Studienvorbereitenden Programms zur Integration von Flüchtlingen" (SPIF) mit. Dies sei "ein Angebot, das es nach unserem Kenntnisstand so heute noch nicht gibt", sagte Universitätspräsident Alfred Forchel.

Die 50 Plätze des Programms seien schnell belegt gewesen, es habe mehr als genügend Interessierte gegeben. SPIF sei kostenlos und als Pilotprojekt vorerst auf ein Jahr befristet. Im Vordergrund stehen die kostenlosen Intensiv-Deutschkurse, die vormittags an der Universität stattfinden und nachmittags durch verschiedene Vertiefungsangebote von ehrenamtlichen Tutoren ergänzt werden sollen.

In neun Monaten fit für's Studium

Gleichzeitig sollen an der Uni Freizeitaktionen für alle Flüchtlinge angeboten werden. In diesem Bereich werde sich vor allem die Studierendenvertretung engagieren, so die Projektpartner.

Nach den neun Monaten sollen die Teilnehmer ein reguläres Studium an der Uni Würzburg aufnehmen können. Viele Flüchtlinge besäßen wegen ihrer Flucht keinen Nachweis ihrer Hochschulzugangsberechtigung wie etwa ein Abiturzeugnis oder auch den bisherigen Verlauf eines bereits begonnenen Studiums, hieß es. Um ihnen dennoch ein Studium zu ermöglichen, führe die Uni bei diesem Projekt spezielle Auswahlgespräche und Tests durch, mit denen sich zuverlässig feststellen lasse, ob sich ein Bewerber für ein Studium eigne.

28. Oktober 2015