Diakonie-Präsident kritisiert Hürden bei der Integration für Flüchtlinge

Dortmund (epd). Diakonie-Präsident Ulrich Lilie kritisiert zu lange Wartezeiten für Flüchtlinge auf Integrationsmaßnahmen. Es dauere mitunter 15 Monate, bis die Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben könnten, sagte der Theologe am 16. Februar in der Dortmunder Pauluskirche. Unter anderem bräuchten die Menschen Unterstützung beim Sprachenlernen, aber ebenso in Gesundheitsfragen und bei der Wohnungssuche.

"Kultur der Improvisation"

Lilie bemängelte zudem, dass bürokratische Hürden die Hilfe für Flüchtlinge erschwerten oder sogar verhinderten. Beispielsweise habe in Köln lange Zeit der Denkmalschutz den Umbau einer alten Klosteranlage in eine Flüchtlingsunterkunft verzögert. Im niederrheinischen Wesel sei ein 17-Jähriger als Dolmetscher bei einem Behördentermin mit Zuwanderern abgelehnt worden, weil er noch nicht volljährig war.

Der Präsident der Diakonie Deutschland plädierte für eine "Kultur der Improvisation", die bereits häufig vor Ort und in den Gemeinden praktiziert werde und sich an praktischen Lösungen ausrichte. Die Beteiligten orientierten sich dabei an den Gegebenheiten und machbaren Schritten.

17. Februar 2016