Seemannsmission: Seeleute leiden unter der Flüchtlingssituation

Bremen (epd). Die Generalsekretärin der Deutschen Seemannsmission, Heike Proske, hat zum internationalen "Tag des Seefahrers" am 25. Juni mehr Wertschätzung und Unterstützung für die weltweit rund 1,6 Millionen Seeleute gefordert. Die psychischen Belastungen durch die Flüchtlingskrise im Mittelmeer und in Südostasien wirkten sich auf die Handelsschifffahrt ebenso aus wie die Piraterie, sagte die evangelische Pastorin in Bremen, dem Sitz der Deutschen Seemannsmission. Die Männer und Frauen auf See stünden im Zentrum der Globalisierung und seien täglich mit ihren Folgen konfrontiert.

Begleitung von Seeleuten inzwischen mehr als Notfallversorgung

Anders als für professionelle Retter gebe es für Seeleute keine verpflichtende psychologische Nachbetreuung, sagte Proske. Häufig seien die Mitarbeitenden der Seemannsmission die einzigen Ansprechpartner: "Immer wieder melden sich Seeleute bei unseren Stationen oder in der Bremer Zentrale, weil sie mit dem Erlebten nicht fertig werden und Hilfe brauchen." Die Begleitung von Seeleuten und ihren Familien sei inzwischen mehr als Notfallversorgung: "Das ist – leider – Teil unserer täglichen Arbeit."

Zur Deutschen Seemannsmission mit Hauptsitz in Bremen gehören 16 Auslands- und weitere 16 Inlandsstationen. Weltweit unterstützen etwa 800 Haupt- und Ehrenamtliche die Seeleute mit Freizeitangeboten, sozialen Hilfen und Seelsorge.

27. Juni 2016