Präses Kurschus ist gegen die Bevorzugung christlicher Flüchtlinge

Bielefeld (epd). Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, lehnt das CSU-Positionspapier zur Verschärfung der Flüchtlingspolitik entschieden ab. "In Deutschland gilt die Genfer Flüchtlingskonvention, sie sieht keine Obergrenze für Flüchtlinge vor", sagte die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen. Obergrenzen für Einwanderer könnten hingegen sinnvoll sein. Dazu sei ein Einwanderungsgesetz nötig, das schon lange fehle, erklärte die leitende Theologin der viertgrößten evangelischen Landeskirche in Deutschland.

Kurschus mahnte: "Flüchtlinge, die vor Krieg oder politischer Verfolgung zu uns fliehen, brauchen Schutz und Obdach." Dabei dürfe es keine unterschiedliche Behandlung von Flüchtlingen nach Herkunft geben. "Das christliche wie menschenrechtliche Gebot ist nicht auf bestimmte Herkunftsländer oder Menschen bestimmter kultureller und religiöser Prägung begrenzt", sagte die westfälische Präses zu der Forderung der CSU, Zuwanderer aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis sollten Vorrang haben.

14. September 2016