Heinrich Bedford-Strohm dankt Königin Margrethe II.

Dänische Monarchin stiftet Altarbehang für Schlosskirche Wittenberg

Als „herzliche Geste der Verbundenheit mit allen evangelischen Christinnen und Christen in Wittenberg und deutschlandweit“ hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, die heutige Ankündigung der dänischen Königin Margrethe II. gewürdigt, ein Antependium (Altarbehang) für die Schlosskirche der Lutherstadt zu stiften. „Schöner als durch das Besticken eines Altartuches lässt sich das innere Band zwischen Kirchen, Ländern und Menschen kaum veranschaulichen“, dankte Bedford-Strohm. Mit der Anfertigung eines Antependiums für die Schlosskirche leiste die dänische Königin einen sehr persönlichen Beitrag zur Restaurierung von Luthers Predigtstätte. „Königin Margrethe II. von Dänemark zeigt damit, wie die Reformation noch heute Völker verbindet.“

In einer anlässlich des heutigen Reformationstages veröffentlichten Mitteilung hatte das dänische Königshaus zuvor bekanntgegeben, Königin Margrethe II. werde zur Wiedereröffnung der Schlosskirche in Wittenberg am 2. Oktober 2016 ein von ihr besticktes Antependium stiften. Zentrales Motiv des roten Altarbehangs werde eine in der Sticktechnik „Petit Point“ angefertigte Lutherrose sein.

Das dänische Kirchenministerium teilte mit, die Stiftung unterstreiche die guten Beziehungen, die es seit der Reformation zwischen der dänischen Königsfamilie und Wittenberg gab. Die Stiftung der Königin mache deutlich, wie wichtig das Datum des 31. Oktober 1517, das traditionell den Beginn der Reformation markiert, für die dänische Geschichte sei.

Dänemark trat der Reformation im Jahre 1536 bei, als die dänische Kirche lutherisch wurde. Zur Verbreitung der lutherischen Lehre in Dänemark, trug auch der Reformator Johannes Bugenhagen bei, der sich auf Einladung von König Christian III. von 1537 bis 1539 in Kopenhagen aufhielt. Seitdem besteht eine enge Verbindung zwischen Wittenberg und dem dänischen Königshaus.

Die Schlosskirche in Wittenberg wird derzeit im Rahmen der Vorbereitungen für das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017 umfangreich restauriert. Sie wird am 2. Oktober 2016 in Anwesenheit von König Margrethe II. feierlich wiedereröffnet. Dabei soll auch das Altartuch übergeben werden. Die dänische Königin hatte die Schlosskirche am 26. Mai besucht.

Ein Antependium ist ein Stück Stoff, das die Stirnseite des Altars schmückt. Seine Farbe markiert die unterschiedlichen Zeiten im Kirchenjahr. Rote Antepedien werden in der evangelischen Kirche traditionell am Pfingstfest sowie am Reformationstag verwendet.

Hannover, 31. Oktober 2015

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt