Der Kirchentag schließt die Teilnahme von AfD-Politikern nicht aus

Berlin (epd). Anders als beim bevorstehenden Katholikentag schließen die Organisatoren des evangelischen Kirchentags 2017 eine Teilnahme von AfD-Politikern bei Podiumsdiskussionen nicht aus. Teilnehmer würden nicht nach Parteibuch beurteilt und mit dem "Etikett AfD" behaftet, sagte Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au am 9. Mai in Berlin. Kriterium sei, dass es sich um Menschen handele, mit denen man sich öffentlich verständigen könne, ergänzte sie. Man werde bei jedem potenziellen Debattenteilnehmer genau hinsehen.

Der Katholikentag, der in diesem Jahr vom 25. bis 29. Mai in Leipzig stattfindet, hatte Gespräche mit Vertretern der rechtskonservativen Partei ausgeschlossen. Begründet hatten die Organisatoren des katholischen Laientreffens ihre Entscheidung damit, dass sich Spitzenvertreter der AfD vom demokratischen Konsens verabschiedet hätten.

Aktuelle Diskussionen mit Vertretern von Kirchen und Zivilgesellschaft

Traditionell stellen sich bei Katholiken- und Kirchentagen Politiker aktuellen Diskussionen mit Vertretern der Kirchen und der Zivilgesellschaft. Der 36. Evangelische Kirchentag findet vom 24. bis 28. Mai 2017 in Berlin und Wittenberg statt. Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums stehen die von Martin Luther 2017 angestoßenen Veränderungen in der Kirche im Zentrum des Protestantentreffens.

Das Programm des Kirchentags steht in der Regel erst ein Vierteljahr vorher fest. Wer zu Diskussionen eingeladen wird, entscheidet sich in einem basisdemokratischen Prozess der Projektarbeit und nicht in der zentralen Geschäftsstelle des Kirchentags in Fulda.

10. Mai 2016