Stiftungsexperte: Kirchen stärken Zivilgesellschaft

Die Kirchen bringen nach den Worten des Stiftungsexperten Rupert Graf Strachwitz den Wert des Schenkens in die Zivilgesellschaft ein.

Frankfurt a.M. (epd). Die Kirchen bringen nach den Worten des Stiftungsexperten Rupert Graf Strachwitz den Wert des Schenkens in die Zivilgesellschaft ein. „Schenken ist für die Gesundheit einer Gesellschaft entscheidend wichtig“, sagte der Direktor des Berliner „Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft“. Strachwitz war Gast beim 15. Fundraising-Forum der evangelischen Landeskirchen in Hessen und ihrer Diakonie.

Das Schenken der Kirchen und anderer Akteure der Zivilgesellschaft beziehe sich auf Empathie, Kreativität, Know-how, Reputation, Zeit und materielle Ressourcen, erläuterte der Politikwissenschaftler und Historiker. Es seien neben den Kirchen Wohlfahrtsverbände, Vereine, Bürgerinitiativen oder Stiftungen, die bürgerschaftliches Engagement für das Gemeinwohl organisierten. Dieses Engagement sorge für Teilhabe und Integration, fördere den sozialen Zusammenhalt und helfe, den gesellschaftlichen Wandel zu bewältigen.

Der Staat und der Markt allein könnten die gesellschaftlichen Aufgaben nicht stemmen, sagte Strachwitz. Spätestens in der Bewältigung des Flüchtlingszuzugs von 2015 in Deutschland sei dies offenbar geworden. Die Kirchen sollten den geschichtlichen Weg weg von der Nähe zum Staat und hin zu selbstständigen Akteuren der Zivilgesellschaft weitergehen und etwa Alternativen zur Kirchensteuer überlegen.