Wim Wenders erhält Hans-Ehrenberg-Preis der evangelischen Kirche in Bochum

Wim Wenders
Wim Wenders ist Regisseur und Fotograf.

Bochum (epd). Der Regisseur Wim Wenders erhält den Hans-Ehrenberg-Preis der evangelischen Kirche in Bochum. Der 71-Jährige werde für einen künstlerischen Stil geehrt, „der Freiraum lässt für das, was unverfügbar ist“, erklärte der Superintendent des Kirchenkreises Bochum, Gerald Hagmann, am 11. Juli in Bochum zur Begründung. Die Bilder, die Wenders schaffe, laden nach seine Worten „dazu ein, das Bilderlose mitzudenken, das Heilige im Weltlichen“.

Die Laudatio auf den Regisseur, Autor, Produzenten und Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg hält der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Die Verleihung der mit 5.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 17. September in der Christuskirche in Bochum statt.

Protestantische Positionen in der öffentlichen Auseinandersetzung

Der Hans-Ehrenberg-Preis wird an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, „die protestantische Positionen in öffentlicher Auseinandersetzung vertreten“. Der Preis erinnert an den Theologen und Philosophen Hans Ehrenberg (1883-1958), der als Pfarrer in Bochum wirkte und zu den herausragenden Persönlichkeiten des kirchlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus gehörte. Ehrenberg stammte aus einem liberalen jüdischen Elternhaus. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften und Philosophie. 1909 ließ er sich taufen und studierte später evangelische Theologie.

Der Kirchenkreis Bochum vergibt den Preis in der Regel alle zwei Jahre in Verbindung mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Hans-Ehrenberg-Gesellschaft. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die langjährige Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne), der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, der frühere EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock und der Publizist Robert Leicht. Vor zwei Jahren ging die Auszeichnung an den diesjährigen Laudator Bedford-Strohm.