Diakoniepräsident Lilie fordert mehr Unterstützung für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit

Berlin (epd). Die vielen ehrenamtlichen Helfer in der Flüchtlingsarbeit müssen nach Einschätzung der Diakonie in Deutschland besser begleitet werden als bisher. "Wir müssen Geld für die Unterstützung der Ehrenamtlichen in die Hand nehmen, damit freiwilliges Engagement auf Dauer funktioniert", sagte der Präsident der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Ansonsten könnte es passieren, dass sich diese große Hilfsbereitschaft in unserer Bevölkerung auch wieder erschöpft."

"Ein Schatz dieser Zivilgesellschaft"

Das Engagement in der Flüchtlingsarbeit sei "ein Schatz dieser Zivilgesellschaft, den wir gar nicht hoch genug werten können", betonte Lilie. Die Freiwilligen müssten allerdings gut ausgebildet und durch Hauptamtliche unterstützt werden. "Da geht es um professionelle Begleitung, um Beratung und Coaching, um Koordination. Da geht es aber auch um Ausbildung, um Grundkenntnisse zum Beispiel des Asylverfahrens."

Wichtig sei überdies für jeden Helfer, seine eigenen Grenzen zu kennen. Man müsse wissen, wann es besser sei, Hauptamtliche in der Flüchtlingshilfe einzuschalten, um sich nicht selbst zu überfordern. "Hauptamtliche wiederum müssen in ihren Diensten so ausgestattet sein, dass sie für die Begleitung von Ehrenamtlichen wirklich Zeit und auch Mittel haben", bekräftigte der Diakonie-Präsident. Für den richtigen Mix zwischen freiwilligem Engagement und professioneller Begleitung sei jeder Euro bestens investiert: "Denn wenn das gelingt, bedeutet das schnellere und bessere Integration."

Dieter Sell (epd)

30. Juli 2015