„Ethisch-nachhaltige Geldanlagen sind kirchliches Markenzeichen“

Neue Synopse vergleicht Positionen der evangelischen und katholischen Kirche

„Das Geld muss dienen und nicht regieren!“, mit diesem Zitat von Papst Franziskus beginnt der jetzt unter dem Titel „Ethisch nachhaltige Geldanlagen“ veröffentlichte Vergleich der Positionen der evangelischen und katholischen Kirche zu verantwortungsvollem Investment. Verglichen werden in dem von Karin Bassler und Helge Wulsdorf verfassten Band der 2011 erstmals veröffentlichte Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche und die im letzten Jahr erschienene katholische Orientierungshilfe „Ethisch-nachhaltig investieren“.

In Form einer Synopse stellen die Autoren Ansätze, Instrumente und Kriterien der beiden Positionspapiere einander gegenüber. Dabei überwiegen die Gemeinsamkeiten klar gegenüber den Unterschieden: „In beiden Papieren steht der Begriff ‚ethisch-nachhaltig’ im Mittelpunkt“, unterstreicht Karin Bassler vom evangelischen Arbeitskreis Kirchlicher Investoren. So werde die christliche Werteorientierung ebenso betont wie die Anschlussfähigkeit kirchlicher Anlagekonzepte an nachhaltige Geldanlagen im Allgemeinen. „Die Verbindung ‚ethisch-nachhaltig’ ist damit zum gemeinsamen kirchlichen Markenzeichen geworden.“

Dr. Helge Wulsdorf, Nachhaltigkeitsexperte der Bank für Kirche und Caritas eG, verweist auf die Übereinstimmungen bei den Ausschlusskriterien: „Arbeitsrechtsverletzungen gehören hierzu, genauso wie grüne Gentechnik, Korruption, Verletzung der Menschenwürde, Nahrungsmittelrohstoffe, Menschenrechtsverletzungen inklusive Todesstrafe, sowie Rüstung und Suchtmittel.“

Unterschiede ergeben sich nicht zuletzt daraus, dass der evangelische Leitfaden eine vier Jahre längere Wirkungsgeschichte hat. Er wird regelmäßig aktualisiert und ist schon jetzt einer der am häufigsten rezipierten EKD-Texte seit Beginn dieser Reihe im Jahr 1981. Als Ergebnis eines andauernden Lernprozesses enthält er die Erfahrungen von Finanzverantwortlichen aus Landeskirchen, Kirchenbanken und kirchlichen Ruhegehalts- und Pensionskassen ebenso wie vielfältige Netzwerkkontakte. Doch dieser Unterschied werde sich nach Ansicht der Autoren auf Dauer relativieren. Ihr Fazit ist deshalb ein Plädoyer für eine stärkere konfessionsübergreifende – und auch internationale - Zusammenarbeit in diesem Bereich. „Nachhaltigkeit bleibt die gemeinsame grundlegende ethische Perspektive für kirchliche Geldanlagen.“

Erschienen ist der Vergleich bei ECOreporter.de, Dortmund.
 
Auskunft: Dr. Karin Bassler, Arbeitskreis Kirchlicher Investoren, Tel. 06151/6674475, bassler@aki-ekd.de

Hannover, 11. Februar 2016
Pressestelle der EKD