Heinrich Bedford-Strohm: Filme können die Seelen der Menschen erreichen

EKD-Ratsvorsitzender erinnert an die Kraft bewegter Bilder

Tutzing (epd). Der Film als Medium spielt nach Überzeugung des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm eine entscheidende Rolle für den Einzelnen und die Gesellschaft. Filme könnten mit wichtigen Botschaften nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen und vielleicht sogar die Seelen der Menschen erreichen, sagte der bayerische Landesbischof laut Redemanuskript beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing.

Ein Film, der Gefühle wecke und genau dadurch Menschen erreiche, sollte deshalb nicht mit einem vermeintlich intellektuellen Anspruch als „Schnulze“ abgewertet werden, forderte der Bischof. An dem Empfang, zu dem rund 400 Repräsentanten aus Kirche und öffentlichem Leben in die Akademie am Starnberger See gekommen waren, nahm auch der Regisseur Oliver Berben teil, der bei einer Podiumsdiskussion dabei war.

Die Bedeutung des Films zeigt sich Bedford-Strohm zufolge exemplarisch an dem 1979 ausgestrahlten Fernsehfilm „Holocaust“. Denn dieser Film habe den Diskurs über die Geschichte des Nationalsozialismus in der Breite der Bevölkerung verwurzelt. Auch der Film „Katharina Luther“ habe im Jahr des Reformationsjubiläums eine große Breitenwirkung gehabt. Derartige Filme hätten eine nachhaltige Wirkung, weil sie Grundorientierungen vermitteln und Lebensgeschichten darstellen könnten, sagte der Theologe. Filmemacher sollten deshalb menschliches Leid sichtbar machen und Geschichten der Humanität, der Empathie und der Hoffnung erzählen.