Bedford-Strohm: Geistliche sollten Glauben von Asylbewerbern beurteilen

Anliegen der bayerischen Landeskirche, dass einheimische und zugewanderte Christen in der Kirche gleichermaßen eine Heimat finden

Flüchtlingspaar aus dem Iran im Kirchenasyl in Essen 2015

Die Taufe sei natürlich keine Garantie für die Genehmigung eines Asylantrags, mache aber den entscheidenden Unterschied, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, laut Redemanuskript.

Bayreuth/München (epd). Nach Ansicht des Bischofs der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, ist gut, wenn ordinierte kirchliche Geistliche über die Ernsthaftigkeit des Taufwunsches von Asylbewerbern entscheiden und nicht Sachbearbeiter oder Richter.

Die Taufe sei natürlich keine Garantie für die Genehmigung eines Asylantrags, mache aber den entscheidenden Unterschied, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) laut Redemanuskript in seiner Predigt im Internationalen Gottesdienst zum Michaelistag in der Bayreuther Stadtkirche. Denn die Taufe sei ja das äußere Zeichen für die tiefe Gewissheit, die der christliche Glaube gibt.
 
Bedford-Strohm kritisierte zudem, dass nur eine Minderheit der iranischen Christen als Asylbewerber anerkannt werden. Oft gingen die Ablehnungen mit Begründungen einher, „die einem die Haare zu Berge stehen lassen“. Es sei ein besonderes Anliegen der bayerischen Landeskirche, dass einheimische und zugewanderte Christen in der Kirche gleichermaßen eine Heimat finden können, so der Bischof.
 
Der monatliche internationale Abendmahlsgottesdienst, der unter dem Motto „Christus verbindet Welten“ seit Advent 2015 in der Bayreuther Stadtkirche gefeiert wird, richtet sich vorwiegend an Geflüchtete, ausländische Mitbürger sowie internationale Studierende und wird überwiegend in englischer Sprache gehalten. Es gibt ein Gottesdienstheft in sechs Sprachen.