Bundesweite Demonstrationen für Seenotrettung geplant

Auch nach der Freilassung von Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete: Proteste in mehr als 60 Städten

Hamburg (epd). Trotz der Freilassung der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete in Italien wollen am 6. Juli bundesweit zahlreiche Menschen auf die Straße gehen und für eine ungehinderte Seenotrettung im Mittelmeer demonstrieren. In mehr als 60 Städten sind Demonstrationen geplant, wie die Organisation „Seebrücke“ in Hamburg mitteilte. Mit Racketes Freilassung sei der Anlass für die Protestaktion nicht entfallen.

Die Kapitänin der „Sea-Watch 3“ war am 29. Juni festgenommen worden, weil sie das Schiff mit 40 Flüchtlingen an Bord unerlaubt in den Hafen der Insel Lampedusa gesteuert hatte. Eine Richterin in Agrigent hob den Hausarrest am Abend des 2. Juli auf. Die 31-jährige Rackete muss sich aber weiter vor Gericht verantworten, der nächste Gerichtstermin ist für den 9. Juli anberaumt. Im Raum stehen Vorwürfe, dass Rackete illegale Einwanderung begünstigt haben soll. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, nannte es in der „Zeit“ infam, den Seenotrettern Schleusertätigkeit vorzuwerfen.