Diakonie: Digitale Teilhabe muss für alle gelten

Erster bundesweiter Digitaltag am 19. Juni 2020

Pressebild Digitaltag 2020: Luftballons fliegen in den Himmel, mit Logo

Unter dem Hashtag #digitalmiteinander soll der Digitaltag am 19. Juni 2020 Menschen in ganz Deutschland virtuell zusammenbringen und bietet eine Plattform, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. 

Berlin (epd). Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas rufen aus Anlass des ersten bundesweiten Digitaltages dazu auf, allen Bürgern die Internetnutzung zu ermöglichen. „In der Corona-Krise wird deutlich, wie sehr Digitalisierung und soziale Fragen verknüpft sind“, sagte Diakonievorständin Maria Loheide am Donnerstag in Berlin. Sie kritisierte, dass von Armut Betroffene oft keine ausreichende digitale Ausstattung hätten.

Um die digitale Teilhabe zu fördern, findet der erste Digitaltag statt. Unter www.digitaltag.eu/aktionen finden sich mehr als 1.000 Aktionen – von Webcasts, Webinaren und Livestreams über Online-Beratungen bis hin zu Hackathons. Trägerin ist die Initiative „Digital für alle“, in der 28 Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen versammelt sind, darunter auch Diakonie und Caritas.

Loheide: Jedes Schulkind braucht eine EDV-Grundausstattung und WLAN-Zugang

Loheide sagte, die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig digitale Lern- und Kommunikationsprozesse für die Gesellschaft seien. „Darum braucht jedes Schulkind eine EDV-Grundausstattung und WLAN-Zugang“, betonte sie. „Kitas, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen müssen technisch so ausgestattet sein, dass jedes Kind die gleichen Chancen hat.“

Caritas-Präsident Peter Neher sagte, die Digitalisierung könne den Menschen erweiterte Möglichkeiten der Teilhabe bieten, auch im sozialen Bereich. Beispielhaft verwies er auf Online-Beratungen „als eine Lösung für Rat- und Hilfesuchende weiter in Kontakt zu sein, trotz geschlossener Beratungsstellen“.

Lilie: „Wo Corona Gräben zieht, baut Digitalisierung Brücken“

Die Online-Beratung der Caritas habe im Mai mit rund 21.350 Anfragen mehr als doppelt so viele verzeichnet wie in den Vormonaten in diesem Jahr, sagte Neher. Seit Mitte März seien etwas mehr als 1.000 neue Beraterinnen und Berater hinzugekommen. Aktuell seien es nun fast 4.000.

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagte: „Wo Corona Gräben zieht, baut Digitalisierung Brücken.“ Eine große Bereitschaft, neue digitale Wege zu gehen, habe Informations- und Kontaktwege eröffnet, die es vorher nicht gegeben habe. Darauf gelte es aufzubauen.