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EAfA-Rundbrief Nr. 62, 1. Quartal 2014, 11.03.2014


Übersicht

Zu Beginn

Liebe Leserin und lieber Leser,

diesen Gruß schreibe ich Ihnen zwei Tage vor Beginn der diesjährigen Fastenzeit. Die Aktion „Sieben Wochen ohne“ lädt uns bis zum Osterfest zum „Selber Denken“ ein und schlägt als weitere Wochenthemen „selber suchen“, „selber reden“, „selber handeln“, „sich selber prüfen“, „selber bekennen“ und „selber leuchten“ vor.

Aus meinen eigenen Erfahrungen der zurückliegenden Wochen seit dem Weihnachtsfest möchte ich gern ein weiteres „selber …“ voranstellen: „selber staunen“! Die tiefstehende Wintersonne liefert uns immer wieder faszinierende Lichtspiele in Küche und Flur. Und das sogar, bevor wir sie selbst sehen. Wie das? Der Carport vor dem Küchenfenster verstellt uns den Blick nach Osten, ist allerdings ein Stück weit unterm Dach ringsum verglast. Und die Stirnkante dieser Verglasung fängt die ersten Strahlen der Morgensonne ein, wirft sie uns um die Ecke und taucht unseren Küchenkalender oder die alte Kirchenbank im Flur in ein wunderbares Farbspektrum.

   
            
Was für ein Geschenk in der grauen Jahreszeit! Und obwohl ich weiß, wie das möglich ist, bin ich jedes Mal von neuem fasziniert und kann mich nicht satt sehen. Mit dem Staunen bekommt der Tag ein gutes Fundament.

Wenn mich dann aber mein Drucker wieder mal ermahnt, dass demnächst eine Tinte fast aufgebraucht sei und mir anzeigt, ob ich die Yellow-, Magenta-, Cyan- oder Schwarz-Patrone ersetzen muss, um weiter farbig drucken zu können, dann freue ich mich noch viel mehr über den grenzenlosen Gratisfarbrausch am Frühstückstisch.

Mit dem „Ersetzen“ hab ich mir jetzt selbst das Stichwort gegeben, um sie auf das Haupt-Thema dieses Rundbriefes hinzuweisen: „Organtransplantation in der Debatte“. Wahrlich ein Thema zum „Selber Denken“ und vielleicht auch zum Staunen, mit welchen fragwürdigen Gewissheiten die öffentliche Debatte gesteuert bzw. nicht geführt wird.

Vielleicht bietet uns dieser Beitrag auch die Gelegenheit, ein Leser-Forum im EAfA-Rundbrief für Ihre Rückmeldungen einzurichten. Der Wunsch dazu wurde auch in der letzten Mitgliederversammlung geäußert. Beginnen wollen wir ganz schlicht und niederschwellig, indem wir Sie einladen, Ihren Beitrag zum Thema per E-Mail an die Geschäftsstelle zu senden eafa@ekd.de. Bitte halten Sie Ihre Texte kurz und ersparen Sie uns Kürzungen. Wir stellen Ihren Beitrag dann in die neue Rubrik „Leser-Forum“ auf unserer Website ein und freuen uns auf diese Kommunikation mit und zwischen Ihnen.

Weil dieser Gruß – wie gesagt – am Rosenmontag geschrieben und dazu in SWR2 ein erfrischend schönes  „Wort zum Tag“ gesendet wurde, gebe ich Ihnen dieses „zu guter Letzt“ gerne weiter.

Vielleicht entdecken Sie noch mehr Erfrischendes, Staunenswertes oder Ermunterndes im neuen EAfA-Rundbrief. Ich wünsche es Ihnen und grüße Sie aus dem EAfA-Vorstand herzlich.

Ihr
friedemann binder

Aktuelles "damit wir klug werden"

Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 3. - 7. Juni 2015 in Stuttgart steht unter der Losung „damit wir klug werden“ (Ps 90,12). 

Aktuelles

Aus den Mitgliedsorganisationen

Aus folgenden Mitgliedsorganisationen finden Sie Berichte:

  • Evangelische Landeskirche in Baden
  • Bremische Evangelische Kirche
  • Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
  • Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
  • Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
  • Vereinigung Evangelischer Freikirchen
  • Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP)
  • Evangelisches Seniorenwerk - Bundesverband für Frauen und Männer im Ruhestand e.V. (ESW)

Aus den Mitgliedsorganisationen

Das Thema - Organtransplantation in der Debatte

Ein Beitrag von Frau Anne Rieck, Pastorin der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Sie hat als Präsidiumsmitglied der Evangelischen Frauen in Deutschland (bis 2011) die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Organtransplantation in der EFiD wesentlich mit angeregt.

Organtransplantation in der Debatte

Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik

Folgende Bundes- und Landesarbeitsgemeinschaften berichten:

  • Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V.
  • Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
  • Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS)
  • Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO)
  • Arbeitnehmer-Zentrum-Königswinter
  • Deutscher Bürgerpreis

Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik

Literatur und Arbeitsmaterialien zum Thema Alter

Aus der Fülle der Neuerscheinungen zum Alter, Altern und zur Altenarbeit hat unserer Vorsitzender, Jens-Peter Kruse, wieder eine stattliche Auswahl für Sie vor-gelesen!

Literatur und Arbeitsmaterialien

Zu guter Letzt

Freche Bibel

Eigentlich bin ich ja ein ziemlicher Fastnachtsmuffel. Aber den Rosenmontagsumzügen, denen kann ich doch etwas abgewinnen, vor allem den politischen Motivwagen. Wenn sie „protestantisch“ werden. Nicht im Sinn von „ernst“ oder „humorlos“. Sondern im Sinn von protestlerisch-frech, im Blick auf hohe Herrschaften. Ich bin gespannt, wie unsere „Angela“, ihr Vize „Sigmar“ oder „König Horst“ aus München heute in Mainz, Köln und Düsseldorf aufs Korn genommen werden.

Satirisch-humorvoller Protest auf politisch Mächtige wie bei den Rosenmontagszügen, Vorbilder dafür gibt es sogar schon in der Bibel. Literarische jedenfalls. Im Alten Testament steht eine wunderbar bittere Satire gegen das Königtum. Verpackt in die Form einer Fabel. Jotham heißt der satirische Machtkritiker und seine Kritik ist fundamental. Fast anarchistisch. Tenor: Was soll man als Volk von einem König schon erwarten können?

Folgende Szene malt er seinen Zuhörern vor Augen: Eines Tages hätten die Bäume beschlossen, sich einen König zu wählen, erzählt Jotham.

Erster Kandidat: Der Ölbaum. Sei unser König, sagen die anderen. Aber der Ölbaum hat keine Lust auf Macht:

„Soll ich meine Fettigkeit lassen, die Götter und Menschen an mir preisen, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?“

Dann halt nicht. Zweiter Kandidat: Feigenbaum, spinnt Jotham seine Satire weiter. Aber auch dem Feigenbaum steht der Sinn nicht nach Höherem: Soll ich meine Süßigkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, über den Bäumen zu schweben? fragt er rhetorisch. Als dritten bitten sie den Weinstock. Aber auch der gibt ihnen eine Abfuhr und will lieber weiter Götter und Menschen fröhlich machen, als in höheren Machtsphären zu schweben. Aber sie lassen nicht locker und tatsächlich, einer findet sich, die herrschaftsfreie Not endlich zu beenden: Der Dornbusch. Generös stellt er sich vor seine prachtvollen Mitbäume und hebt auch gleich fulminant an zu seiner Inthronisationsrede: Ist's wahr, dass ihr mich zum König über euch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons. (Richter 9,7ff) Ich vermute, das Antikönigsgelächter war groß, angesichts der Leistungen, die die Einführung der Königtums verheißt.

Soweit die fabelhafte Satire aus biblischen Zeiten. Durchgesetzt haben die Königskritiker sich damals nicht. Auch Israel hat das Königtum eingeführt. Bis es wieder untergegangen ist. Aber Jothams freche Satire auf die Macht ist in der Bibel immer noch lebendig. Gut, wenn ein bisschen was davon auch in Rosenmontagszügen lebt. Das erdet Mächtige.

„Wort zum Tag“ in SWR2 am Montag, 03. März 2014  von Wolf-Dieter Steinmann, Ettlingen, Evangelische Kirche  

Redaktionstermine

1. Mai 2014

1. August 2014

1. November 2014

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Fax: 0511 2796-709
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