EAfA-Rundbrief, Nr. 63, 2. Quartal, 11.06.2014

Übersicht

• Zu Beginn
• Aus der Arbeit der EAfA
• Das Thema: Wir werden immer älter
• Aus den Mitgliedsorganisationen
• Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik
• Literatur und Arbeitsmaterialien
• Zu guter Letzt
• Redaktionstermine
• Rundbrief Nr. 63, 2. Quartal 2014, Langfassung

Liebe Leserin und lieber Leser,

vor wenigen Tagen ist wieder ein Freund 70 geworden: ehemaliger Lehrer, körperlich fit, ehrenamtlich in der Kirchengemeinde und im Kreisseniorenrat engagiert. Ich habe ihm gratuliert und geschrieben, es werde ihm wohl auch ergehen, wie vielen von uns, dass unser eigenes derzeitiges Lebensgefühl mit jenem Bild von 70-Jährigen, wie wir es seit Jugendtagen in uns tragen, nicht zusammengeht. Und doch sei es nicht von der Hand zu weisen, dass er inzwischen 36816480 Minuten gelebt und in dieser Zeit sein Herz wohl 2 208 988 800 Mal geschlagen und ihn am Leben erhalten habe.

Jetzt hat er mir geantwortet und berichtet, dass der 70er ihn doch tiefer bewege, als die früheren Jubelfeste, der Eintritt ins 8. Lebensjahrzehnt sei gravierender. Und: obwohl die Zahl der gelebten Minuten und erst recht die der Pulsschläge ja unvorstellbar seien, man werde dankbar.

Mir fällt da wieder jenes Zitat ein, mit dem ich einst bei unseren Seminaren zur Vorbereitung auf den Ruhestand den 2. Tag oft überschrieben habe:

„Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann“
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

Dem Sinn nach nichts Neues. Das kennen wir doch: ‚Nutze die Zeit‘, ‚Carpe Diem‘, ‚Kaufet die Zeit aus‘ (Eph 5,6), ‚Geize mit deiner Zeit‘ (Sir 27,13), und auch die altbekannte Losung des nächsten Kirchentags in Stuttgart gehört dazu: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“. Martin Luther hat hier ziemlich frei übersetzt. Im hebräischen Text lautet dieser Vers aus Psalm 90 eher so: ‚Unsere Tage zu zählen, lehre uns, damit wir ein weises Herz gewinnen.‘ Aus dem Zählen unserer Tage werde uns Weisheit/Klugheit erwachsen. Meine Minuten- und Pulsbilanz hat wohl genau so gewirkt.

Beim Überprüfen des Ebner-Eschenbach-Zitats bin ich im Internet auf ein Portal in Deutschland lebender junger Muslime gestoßen, die zu diesem Zitat einen Blog eingerichtet haben und ihn mit einem Text aufmachen, der dem Kalifen Al-Hakim (ca. 1000 n.Chr.) zugeschrieben wird:

Von Ibn Abbas (r) wird berichtet, dass der Gesandte Allahs (salla Allahu aleyhi w salam) zu einem Mann sagte, als er ihm einen guten Rat gab:
„Ergreife Fünf (Dinge) bevor sich Fünf (Dinge) einstellen:

(Ergreife) deine Jugend vor deinem Alter,
deine Gesundheit vor deiner Krankheit,
deinen Reichtum vor deiner Armut,
deine Freizeit vor deiner Beschäftigung
und dein Leben vor deinem Tod.“
(überliefert von Al-Hakim)

Vielleicht, liebe Leserin und liebe Leser, treffen diese Zitate in Ihr eigenes, derzeitiges Lebensgefühl oder aber sie passen in eins Ihrer Arbeitsvorhaben. Auf alle Fälle sind sie eine Brücke zum Themenbeitrag von Jens-Peter Kruse in diesem Rundbrief.

In der Hoffnung, Ihnen mit dem Rundbrief interessante und hilfreiche Anregungen für Ihre Arbeit zu geben, grüßt Sie vom Vorstand der EAfA herzlich
Ihr

Mitgliederversammlung 2014
Die Mitgliederversammlung der EAfA wird am 20./21. November 2014 im Kirchenamt der EKD in Hannover stattfinden. Der Vorstand hofft auf eine rege Teilnahme, denn es stehen u.a. auch Neuwahlen zum Vorstand an.

Aus der Arbeit der EAfA

Vortrag des EAfA-Vorsitzenden, Jens-Peter Kruse, vor der Diakonenjahreskonferenz im Sprengel Hannover

Das Thema: Wir werden alle immer älter

Aus folgenden Mitgliedsorganisationen finden Sie Berichte:

Aus den Mitgliedsorganisationen

Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik:

Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik

Aus der Fülle der Neuerscheinungen zum Alter, Altern und zur Altenarbeit hat unser Vorsitzender, Jens-Peter Kruse, wieder eine stattliche Auswahl für Sie vor-gelesen!

Literatur und Arbeitsmaterialien

Zu guter Letzt

1. August 2014

Rundbrief Nr. 63, 2. Quartal 2014, Langfassung

EAfA-Rundbrief

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