Logo der EAfA

EAfA Rundbrief Nr. 70, 1. Quartal 2016, 11.03.2016


Übersicht

Zu Beginn

Liebe Leserin und lieber Leser,

kürzlich stand ich bei der Heimfahrt von Stuttgart wieder mal im Stau, genauer gesagt: im Verkehrs- Stau. In den Nachrichten war die Rede vom drohenden Flüchtlingsstau in Griechenland und vom Stau bei der Bearbeitung von Asylanträgen; der betrage inzwischen zigtausend. Stau. In der Tageszeitung wird der Stau im sozialen Wohnungsbau beklagt, außerdem Renovierungsstau bei Schulen und an Autobahnbrücken und, und, und … Stau, Stau, Stau.
Hätten Sie gedacht, dass der Durchschnitts-Bundesbürger im Laufe seines Lebens 4 Monate im Verkehrs-Stau gestanden hat?

Als Schreiber des Rundbriefgrußes leide ich manchmal am Ideenstau. Nach dem Rundbrief ist bekanntlich vor dem Rundbrief: kaum ist der Eine erschienen, beginne ich wieder mit der Sammlung von Erlebnissen, Gedanken, Lesefrüchten in meinem Materialordner. Und immer wieder wartet dann dort schließlich viel zu viel darauf, verwendet zu werden. Es herrscht Ideenstau. So auch vor diesem ersten Rundbrief des Jahres 2016. Sichtung und Ent-Scheidung ist fällig:

Da hab ich gleich Anfang Januar von einem Kollegen erfahren, der am Neujahrstag auf der Fußgängerbrücke über den Neckar bei Wernau ein Band mit 365 Fragen anbringen wollte. Kälte und Sturm haben ihn zwar zu Unterbrechungen gezwungen. Bis er dann fertig war, hatte der Sturm die ersten Fragezettel schon wieder stromabwärts verblasen...   Hier das erste Dutzend seiner Fragen: Sind 365 Fragen genug? Tut mir Zweifel gut? Wo will ich ankommen? Was trägt mich? Habe ich Angst vor dem, was kommt? Kann ich glauben, dass alles gut wird? Wen liebe ich über alles? Wann kann ich sagen, ich bin daheim? Habe ich genug Freunde? Wofür könnte ich alles andere geben? Will ich mich ändern? Tu ich, was ich will?

Aber man findet alle in seinem Blog (https://sebastiants.wordpress.com/grosse-spiele/ubergangsfragen/365-2/). Ich denke, der Verfasser wollte uns mit seinem 365er-Angebot sagen: eine Frage pro Tag ist genug für ein ganzes Jahr. Nimm dir für die eine Zeit. Sie wird Deinen Tag mitgestalten.

Dazu passt dann ein anderes Sammelstück in meiner Ideenstaubox: eine Empfehlung des 1980 in San Salvador erschossenen und im letzten Jahr von Papst Franziskus selig gesprochenen Erzbischofs Oscar A. Romero: Wir können nicht alles tun. Es ist ein befreiendes Gefühl, wenn uns dies zu Bewusstsein kommt. Es macht uns fähig, etwas zu tun. Und es sehr gut zu tun.

Dann nehme ich mir das jetzt selbst zu Herzen, sage allen anderen Ideen und angeschwemmten Fundstücken Ade und kann diesen Gruß stau-frei zu Ende bringen. Hinweisen will ich Sie zuvor noch auf den Lieferstau gelungener Praxisbeispiele für unsere Website (siehe: „Aus der Arbeit der EAfA“), auf das EAfA-Symposium im Juni (siehe „Aktuelles“), die „Wirkungen und Nebenwirkungen kirchlicher Arbeit mit älterwerdenden Menschen“ (siehe „Thema“) und auf den Rechberghäuser „Rechi“ unter „Zu guter Letzt“.

Ich grüße Sie im Namen des EAfA-Vorstands herzlich und hoffe, Sie finden in diesem Rundbrief den einen Gedanken, der Ihrer Arbeit einen neuen Impuls gib.
Ihr

friedemann binder

Aktuelles

Zukunftsfähige Gemeinschaften fördern
Impulse des Siebten Altenberichtes für Kirche und Diakonie

Unter diesem Thema findet das 6. EAfA-Symposion am 21. Juni 2016 im Kirchenamt der EKD in Hannover statt.

Aktuelles

Aus der Arbeit der EAfA

Neues aus der Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit
Die Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit hat auf ihrer letzten Sitzung über die Anpassung der EAfA-Website an das tatsächliche Kommunikationsverhalten der Mitglieder beraten.

Aus der Arbeit der EAfA

Das Thema

Ende November 2015 wurde Silke Luther als Leiterin der Regionalstelle Mitte der Evangelischen Erwachsenbildung Thüringen verabschiedet. Bei dieser Gelegenheit hielt der langjährige EAfA-Delegierte Gerrit Heetderks (zu seiner Person und seinen Funktionen erfahren Sie mehr im Vorspann seines Vortrags) den Fest-Vortrag.

Das Thema: Von den Wirkungen und Nebenwirkungen kirchlicher Arbeit mit älterwerdenden Menschen

Informationen und Berichte aus den Mitgliedsorganisationen

  • Evangelische Landeskirche in Baden
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
  • Bremische Evangelische Kirche
  • Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
  • Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
  • Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
  • Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e.V. (DEAE)
  • Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP)
  • Ev. Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (EWDE)

Informationen und Berichte aus den Mitgliedsorganisationen

Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik

  • Aktion Demenz e.V.
  • Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO)
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
  • Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
  • Bistum Eichstätt
  • Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Familien (eaf) Baden
  • Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
  • Offene Kirche (OK)
  • Robert-Bosch-Stiftung
  • Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI)
  • Süddeutsche Zeitung

Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik

Literatur und Arbeitsmaterialien

Jens-Peter Kruse, Vorsitzender der EAfA, hat wieder eine Auswahl der Neuerscheinungen zum Alter, Altern und zur Altenarbeit für Sie vor-gelesen!

Literatur und Arbeitsmaterialien

Zu guter Letzt

Zur Nachahmung empfohlen:
„Rechi“ – das Elektro-Bürgerauto auf Bestellung

Seit September 2014 rollt „Rechi“ ruhig und emissionsfrei durch unser Dorf. Besser gesagt: er wird täglich von 8 – 18 Uhr  abwechselnd von einem Team aus 15 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern gesteuert. Diese sind nicht nur Chauffeure sondern führen auch das Auftragsbuch für das  Elektro-Bürgerauto der Kommune: alle Anfragen landen auf der Sprachbox des mitfahrenden Mobiltelefons.

Die Anregung zu diesem Bürger-Service kam aus dem Gemeinderat. Rechberghausen (www.rechberghausen.de) mit seinen rund 5 ½ Tausend Einwohnern liegt im östlichen Schurwald (an der B 297) und hat innerorts deutliche Höhenunterschiede (zwischen 320 und 420 müN). Das erste größere Neubaugebiet nach dem 2.Weltkrieg wurde vor rund 50 Jahren am und auf dem Sonnenberg gebaut. Seine BewohnerInnen, aktuell alle 70plus, leben aber inzwischen im infrastrukturellen Schatten: kein Lebensmittelgeschäft, kein Arzt, keine Bank, kein Café, nichts; weder am Sonnenberg noch im neueren Wohngebiet Berg auf der anderen Seite des Dorfs. Der öffentliche Nahverkehr durchfährt mehrmals am Tag die Siedlungen auf den Hauptstraßen mit wenigen Haltestellen.

Kein Wunder: „Rechi“ wurde spontan angenommen und mitsamt seinen FahrerInnen zum „Dorfschatz“ erklärt. „Rechi“ ist ein Bestelltaxi, das aber nur innerorts eingesetzt werden darf. Wer es braucht, meldet dies spätestens am Vortag mit Namen, Adresse, Telefon, Abholzeit und Fahrziel auf der Sprachbox des Rechi-Mobils an. Der aktuelle Fahrer überprüft anhand des im Auto liegenden Auftragsbuchs den Wunsch und meldet ok oder vereinbart eine zeitliche Korrektur.

Der Fahrgast wird an der Haustür abgeholt und zur Zieladresse gefahren; spätestens jetzt wird die Rückfahrzeit geklärt. Eine einfache Fahrt kostet 1,50 €. Im Bürgerbüro können Rechi-Gutscheine gekauft werden; inzwischen eine viel genutzte Geschenkidee für Oma und Opa …

Wir Fahrerinnen und Fahrer erfahren, dass der Transport zum Arzt, zur Krankengymnastik, zum Supermarkt … das Eine ist. Für viele unserer Fahrgäste ist die persönliche Begegnung, das kurze Gespräch während der Fahrten oft noch wichtiger. Umgekehrt eröffnen unsere Gäste uns Fahrern aus der 3. Lebensphase den Blick voraus in die 4.Lebensphase. Eine gute Win-Win-Geschichte für’s Ehrenamt.

Weitere Infos über f.bin@t-online.de. (fbi)  

Redaktionstermine 2016

2. Mai 2016

1. August 2016

1. November 2016

Langfassung_Nr_70_1_2016

Langfassung_70_1_2016

EAfA-Rundbrief

Herausgegeben von der:

Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in der EKD
Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover
Fon: 0511 2796-205
Fax: 0511 2796-709
Mail: eafa@ekd.de | WWW: www.ekd.de/eafa/

%remove%
Sie erhalten diesen Newsletter an Ihre Mailadresse: !email

Copyright 2016 ©
Die Texte aus dem Rundbrief dürfen mit Quellenangabe in elektronischen und gedruckten Medien im Bereich der evangelischen Kirche veröffentlicht werden. Bitte senden Sie Belege an die im Impressum genannte Herausgeberin des EAfA-Rundbriefes.