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EAfA Rundbrief Nr. 72, 3. Quartal 2016, |
Übersicht
Zu Beginn
Liebe Leserin und lieber Leser, mit ihrem 6. Symposium am 21.06.2016 in Hannover hat die EAfA neue Maßstäbe gesetzt. Zum andern stellte die Teilnahme von über 100 Fachleuten aus Kirche und Diakonie einen neuen Besucherrekord bei EAfA-Symposien auf. Der 3. Höhepunkt in der Geschichte der Symposien aber besteht darin, dass Sie, liebe Leser, die gesamte Dokumentation – von der Eröffnungsrede des Vorsitzenden über die Referate, Workshops und Schlussstatements – online auf der EAfA-Website finden. Deshalb weicht der 3. Rundbrief des Jahres 2016 auch im Aufbau und (auf den ersten Blick) in seiner Länge vom gewohnten Erscheinungsbild ab. Für diese Zuarbeit ein Extradankeschön an die EAfA-Geschäftsstelle und ihre IT-Helfer im Kirchenamt! Szenenwechel: Als ich im Vorgespräch die Motivation der Familie, das Innehalten, das Bedürfnis nach Ruhe aufnehmen und auch theologisch für bedeutsam skizzieren konnte, war der Leitgedanke des Gottesdienstes klar: Ruhezeiten im Weinbau und –ausbau; Ruhe-, Aus- und Stillezeiten für uns Menschen, um zu uns selbst zu kommen und über uns selbst hinausblicken zu können; Ruhe als Krönung der Schöpfung. Bei herrlichem Sommerwetter haben wir dann im Hof des Weinguts mit mehr als 80 Gästen eine „Schwäbische Kirch“ gefeiert. Im Eingangsteil der Predigt durfte ich mit dem inzwischen diplomierten Jungwinzer ein Gespräch über die notwendige Ruhe im Weinbau und –ausbau führen, danach den Bogen zu ‚meinenThemen‘ schlagen und die Predigt mit einer wohltuend langen Stillezeit abschliessen. Liebe Leserin und lieber Leser, ich musste Ihnen diese inhaltlichen Details kurz zumuten, weil sie sonst meine Freude und mein Erstaunen über die Höhe der Kollekte (wir sagen Opfer dazu) nicht nachvollziehen könnten. In Absprache mit der Familie durfte ich nämlich um einen Beitrag zugunsten einer privaten Samos-Solidaritätsaktion bitten. Wir unterstützen damit seit Jahren den „Laden der Nächstenliebe“ auf der Insel Samos. Fast 400 EURO landeten bei dieser Hof-kirch zur Stille in den Umlauf-körbchen und darunter waren keine 20 Münzen! Dass die Stille bis zum Opfer durchschlagen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ihnen wünsche ich von Herzen, dass auch Sie auf wohltuend ruhige Zeiten im zu Ende gehenden Sommer zurückblicken können. Vielleicht eröffnet die Lektüre dieses Rundbrief Ihnen neue Perspektiven für den bevorstehenden Arbeitsherbst. Seien Sie im Namen des EAfA-Vorstands herzlich gegrüßt. Ihr friedemann binder Das Thema: Für eine soziale Altersicherung der Zukunft
Das Thema: Für eine soziale Alterssicherung der Zukunft Informationen und Berichte aus den Mitgliedsorganisationen
Aus den Mitgliedsorganisationen Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik
Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik Literatur und Arbeitsmaterialien
Jens-Peter Kruse, Vorsitzender der EAfA, hat wieder einmal eine Auswahl der Neuerscheinungen zum Alter, Altern und zur Altenarbeit für Sie vor-gelesen. Literatur und Arbeitsmaterialien Zu guter Letzt
„Leidenschaftliche Beschwerde“ Seit gut 10 Jahren arbeite ich im Rahmen der Erwachsenenbildung übergemeindlich in der kirchlichen Altenarbeit. Im Bereich ‚innovativer Altenarbeit‘ ist seither mancher Text verfasst und so manche Veröffentlichung erstellt worden. Vor einiger Zeit verwies ich in einer Publikation auf etliche dieser Neuerscheinungen. „Altenarbeit zwischen Tradition und Innovation“ lautete die Überschrift. Daraufhin erhielt ich von einer Dame, Mitte 60, ehrenamtlich in kirchlicher Altenarbeit engagiert, folgende E-mail: „Sehr geehrter Herr Erhardt, Ihre Anzeige zu den genannten Neuerscheinungen im Bereich kirchlicher Altenarbeit hat mich nicht nur irritiert, sondern geradezu geärgert. Sie stellt einen einzigen Eiertanz dar, was die Benennung von älteren Menschen betrifft. Sie verwenden Bezeichnungen wie ‚Best Ager‘/ ‚Silver Generation‘/ ‚aktive Mitte‘ / ‚junge Alte‘ / ‚alte Alte‘/‚Ü 60‘/ ‚55 plus‘ u.a. Wer um Himmels Willen erfindet so überflüssige Begriffe wie ‚55 plus‘. Wieso nicht 54 oder 56 plus? Ebenso willkürlich erscheint mir ‚höheres Erwachsenenalter‘. Als 40- Jährige war ich im Vergleich zu 25-Jährigen damals auch schon im höheren Erwachsenenalter. Sie sprechen von Menschen im ‚3. Lebensalter‘ oder im ‚4. Lebensalter‘. Was, bitte schön, soll das denn? Menschen im 3. oder 4. Alter: Gibt es etwa noch ein 5. oder 6. Alter? Habe ich da irgendetwas Wesentliches verpasst? Sinn und Zweck all dieser Verrenkungen scheint mir nur die Angst zu sein, Dinge beim Namen zu nennen. Das fing übrigens vor langer Zeit damit an, dass man statt ‚Alte‘ den Begriff ‚Senioren‘ einführte. „Alt ist alt“ und das Alter nun mal kein „Honigschlecken“. Auf diese Weise werden Sie mich auf keinen Fall ansprechen. Mit freundlichen Grüßen…“ Ein leidenschaftliches Statement, zudem humorvoll und selbstbewusst verfasst. Deutlich spürbar ist die Skepsis gegenüber neuen, innovativen Formen von Altenarbeit. Ich sehe die Sache mit dem Alter natürlich etwas anders, doch mir gefällt, wenn man einen Standpunkt vertritt, etwas zu definieren versucht und um Klarheit ringt. Kirchliche Altenarbeit zeigt sich dynamisch und befindet sich in einer interessanten Spannung zwischen Tradition und Innovation. Manchmal laufen wir Gefahr, in dem Traditionellen das vermeintlich „veraltete Falsche“ und in dem Innovativen das vermeintlich „neue Richtige“ zu sehen. Oder umgekehrt. Eine eher ‚exklusive‘ Betrachtungsweise, wie ich finde, und keine ‚inklusive‘ Haltung. Ich denke, es geht sowohl um Kaffee, Kuchen und Geselligkeit, als auch um Lebensthemen und Netzwerk. Lebendig und humorvoll ausgetragener Streit kann uns helfen, mit dieser Auseinandersetzung konstruktiv umzugehen, Entwertungen zu vermeiden und so für die notwendige Weiterentwicklung kirchlicher Altenarbeit zu sorgen, nach dem Motto: „Die Konservativen erhalten, Die Progressiven verändern, Die Innovativen verändern, um zu erhalten“. (unbekannt) In diesem Sinne habe ich die Mail beantwortet. Mal sehen, ich bin gespannt. August 2016 © Martin Erhardt Fachreferent für Altenbildung im Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung des Zentrum Bildung der EKHN in Darmstadt Erbacher Straße 17, 64287 Darmstadt, Fon: 06151 / 6690-186, Redaktionstermine 2016/2017
1. November 2016 1. Februar 2017 2. Mai 2017 1. August 2017 1. November 2017 Langfassung Nr. 72_3_2016
EAfA-RundbriefHerausgegeben von der: Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in der EKDHerrenhäuser Str. 12 30419 Hannover Fon: 0511 2796-205 Fax: 0511 2796-709 Mail: eafa@ekd.de | WWW: www.ekd.de/eafa/ %remove% |