![]() |
EAfA-Rundbrief Nr. 75, 2. Quartal 2017, |
Übersicht
Zu Beginn
Liebe Leserin und lieber Leser, in der digitalen Medientechnik hat sich ja der „Teaser“ eingebürgert, so etwas wie ein Appetit- Häppchen, ein kurzer, oftmals abgebrochener Satz, der die Neugier der Leser*innen zum „weiterlesen“ wecken konnte. In diesem Miniformat schaffe ich es nicht, Ihnen zu sagen, weshalb mein Gruß hier abbricht und in Gänze sich erst hinter dem nachfolgenden Link öffnet. Nur auf diesem Umweg war sicherzustellen, dass das Layout meines Kirchentagsrückblicks mit seinen zahlreichen Erinnerungsschnipseln zu Ihrer Freude stabil bleibt … Hoffentlich konnte ich jetzt Ihre Neugier wecken. Bis gleich! Ihr friedemann binder Aus der Arbeit der EAfA
Bericht vom Stand beim Kirchentag in Berlin Auch diesmal war die EAfA mit einem Stand. Er bot gute Gelegenheit zu intensiven Gesprächen, die sich auch, jedoch nicht ausschließlich ums Thema Alter gedreht haben. Aktuelles
Zum Thema Nachhaltigkeit des Kirchentags
Von Stuttgart nach Berlin: Aus Mist wird Humus - Stuttgarter Kirchentags-Kompost wird neuen Zwecken zugeführt. Das Thema
Ich bin so frei – Altern zwischen Selbstbestimmung und Angewiesensein
So lautete das Thema des Forums im ‚Zentrum Älterwerden‘ beim Berliner Kirchentag am 25.05.2017. Daraus hier zwei Beiträge. Frau Professorin Dr. Silke van Dyk vom Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Herr Professor Dr. Dr. Andreas Kruse vom Gerontologischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Informationen und Berichte aus den Mitgliedsorganisationen
Informationen und Berichte aus den Mitgliedsorganisationen Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik
Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik Literatur und Arbeitsmaterialien
Jens-Peter Kruse, Vorsitzender der EAFA, hat wieder einmal eine Auswahl der Neuerscheinungen zu Alter, Altern und zur Altenarbeit für Sie vor-gelesen. Literatur und Arbeitsmaterialien Zu guter Letzt
„Eine Geschichte erzählt mehr als tausend Fotos“ - ein Plädoyer für die Langeweile - ___________________________________________________________________________ Sommerzeit ist Urlaubszeit und Urlaubszeit ist Reisezeit. Viele kennen diese gut gemeinten Urlaubsgrüße von Freunden und Bekannten, per Mail und mit mehreren Dutzend Urlaubsfotos im Anhang. Schon beim Anblick der vielen Bild-Dateien ist man erschöpft und die Menge der Eindrücke und Schnappschüsse erschlägt einen regelrecht. Urlaubsreisen, eine Zeit mit vielfältigen Begegnungen und neuen, einmaligen Eindrücken. Eine Zeit, sicher auch zum Ausruhen und Innehalten, aber mehr noch für außergewöhnliche Aktivitäten und besonders intensive Erfahrungen. So gesehen müssten wir doch viel zu erzählen haben oder um mit Matthias Claudius zu sprechen: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, lautet ein Kerngedanke von Martin Buber, dem ‚Philosophen des Dialogs‘. Der Satz verweist auf Sinn und Notwendigkeit von Verständigung. Über Begegnung und Beziehung nehmen wir das Andere wahr, lernen wir den Anderen kennen und verstehen und entwickeln uns dadurch weiter. Der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel „verlängert“ in gewisser Weise diesen Kerngedanken mit seiner Auffassung, dass unser Leben erzählt sein will und es dafür Geschichten braucht. ‚Alles wirkliche Leben braucht Erzählung‘, könnte man seinen Grundgedanken zusammenfassen. Und so beschreibt Peter Bichsel mit seinen verschiedenen (Kurz-)Geschichten gerne ganz alltägliche Herausforderungen und tiefgreifende menschliche Erfahrungen. Mit den Geschichten, die wir erzählen, vermitteln wir anderen Menschen unsere Lebenserfahrung. Mehr noch, wir schaffen Einblicke in neue Welten und beschreiben unterschiedliche Ansichten. So ermöglichen wir Einsichten und ein tieferes Nachdenken über sich selbst und die vielseitige Welt, in der wir leben. Mit Peter Bichsel möchte ich allen eine schöne und auch „langweilige“ Urlaubszeit wünschen: „Denn inzwischen reisen alle, und alle haben nichts zu erzählen. Der Großvater jedenfalls, der noch erzählte, damals, der war nicht weit gereist. Ich bin gestern zurückgekommen, ich fahre morgen wieder weg, und ich sitze da und habe nichts zu erzählen. Woher habe ich denn meine Einfälle, und woher hatte sie denn jener Großvater auf jenen berühmten Ofenbänken? Er erzählte an endlosen Abenden, er erzählte in der Langeweile, und er hatte dafür lange, lange Weile, eine lange Zeit, und Einfälle kommen nun mal aus der Langeweile. Ich habe nur Einfälle, wenn ich mich langweilen kann, sehr lange langweilen kann, und gute Erzählungen beginnen oft mit dem Wort ‚damals‘, denn zwischen dem Ereignis und der Erzählung muss Zeit verstrichen sein, die Zeit der Langeweile. Dass wir von damals erzählen, das hat nicht einfach nur mit Nostalgie zu tun, sondern mit der langen Zeit, die eine Geschichte braucht. (‚Längi Zyt‘ heißt im Berndeutschen übrigens Sehnsucht).“ ___________________________________________________________________________ Quellen: Matthias Claudius (1740 – 1815), aus: Urians Reise um die Welt; Martin Buber (1878-1965), aus: Ich und Du; Peter Bichsel, Jg.1935, entnommen einem Neujahrsgruß (2017) der Landeszentrale für politische Bildung (Freiburg) an Teilnehmende einer Bildungsreise in die Türkei (2011); Mai 2017 __________________________________________________________________________________ © Martin Erhardt / Fachreferent für Altenbildung im Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung Erbacher Straße 17, 64287 Darmstadt, Fon: 06151 / 6690-186, Redaktionstermine 2017
1. August 2017 1. November 2017 Langfassung Nr.75_2.Quartal 2017
Langfassung des EAfA-Rundbriefes Nr. 75, 2. Quartal 2017 EAfA-RundbriefHerausgegeben von der: Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in der EKDHerrenhäuser Str. 12 30419 Hannover Fon: 0511 2796-205 Fax: 0511 2796-709 Mail: eafa@ekd.de | WWW: www.ekd.de/eafa/ Redaktion: Friedemann Binder %remove% |