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EAfA Rundbrief Nr. 80, 3. Quartal 2018, 06.09.2018 |
Übersicht
Zu Beginn
Liebe Leserin und lieber Leser, „Gottes Rückenwind und Segen“ hat uns dieser Tage ein katholischer Kollege im „Wort zum Tag“ gewünscht. „Gottes Rückenwind und Segen“, das gefiel mir, das blieb hängen. Wohl auch deshalb, weil ich ja wieder diesen Gruß an Sie zu schreiben habe. Unter „Gottes Rückenwind und Segen“ kann ich nämlich einige auf den ersten Blick gar nicht zusammengehörige Erfahrungssplitter aus diesem Sommer subsummieren. Manchmal werden ja die verbindenden Fäden erst in der Rückschau erkennbar. Dafür blieb uns dann sehr viel mehr Zeit für gemütliche Spaziergänge und Wanderungen zu zweit und ich fand daneben auch Zeit für mein schon lange vernachlässigtes Hobby: Federskizzen. – Use it, or loose it! Oh yeah! Susanna Giese „Wie man ein Kind lieben soll“ Und weil ich in einer ganzen Reihe der präsentierten Arbeiten diesen gesellschaftskritischen Impuls spüre und ihm meinen Rückenwind geben wollte, habe ich mich gerne als Publikumsführer engagieren lassen. Auf die Gespräche an der Station Nr. 15 bin ich immer wieder gespannt: Susanna Giese, eine Stuttgarter Künstlerin und selbst Mutter von 4 Kindern, erinnert mit ihrer Arbeit „Wie man ein Kind lieben soll“ daran, dass Janus Korczak 1942 mit „seinen Kindern“ zur Verladerampe gezogen ist und sie bis zum Tod im Vernichtungslager Treblinka begleitet hat. Angesichts der – auch im Raum der Kirchen – nicht enden wollenden Skandalgeschichten um Kindesmissbrauch und Kinderpornografie für mich eine wichtige Arbeit, der ich auch „Gottes Rückenwind und Segen“ wünsche. Liebe Leserin und lieber Leser, ich breche meine Sommer-Erinnerungs-Splitter ab, hoffe, dass Sie in diesem Rundbrief noch hilfreiche Informationen und Impulse für die beginnende pralle Herbstzeit in Ihrer Arbeit finden und wünsche auch Ihnen immer wieder spürbar „Gottes Rückenwind und Segen“. Mit besten Grüßen vom EAfA-Vorstand Ihr friedemann binder Aktuelles, Epitaph für Grabwaisen
Aus den unterschiedlichsten Gründen halten die Initiatorinnen eines innovativen Friedhof-Projekts, Karin Breuninger und Babs Krüger aus Alfeld (Leine), die Schaffung von Erinnerungsangeboten für „Grabwaisen“ für an der Zeit. Lesen Sie die Selbstvorstellung Ihres Projekts. Aktuelles, Epitaph für Grabwaisen Aus der Arbeit der EAfA
Nach der Mitwirkung beim Deutschen Seniorentag, über die im letzten Rundbrief bereits einiges berichtet ist, steht nun die Vorbereitung und Durchführung der Mitgliederversammlung an. Dieses Gremium trifft sich in der Regel einmal jährlich. Alle Mitglieder der EAfA haben die Möglichkeit, bis zu zwei Delegierten zu entsenden. In diesem Jahr findet die Mitgliederversammlung von Donnerstag, 15. November 2018 bis Freitag, 16. November 2018 in Leipzig statt. Im Mittelpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung steht das Thema „(Kirchliche) Perspektiven der Hochaltrigkeit“. Für einen einführenden Vortrag hat Dr. Heinz Rüegger, Ethiker, Gerontologe und Theologe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut Neumünster, Zollikerberg, zugesagt. Vom Vorstand der EAfA ist angedacht, das Thema Hochaltrigkeit zu einem Schwerpunkt des kommenden Jahres werden zu lassen. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Wahl des neuen Vorstandes der EAfA für die kommenden vier Jahre sein. Die Mitglieder des neuen EAfA-Vorstandes werden sich auf der Web-site https://www.ekd.de/eafa/personen.html vorstellen, bitte schauen Sie nach der Mitgliederversammlung einfach mal „vorbei“! Die Beschäftigung mit dem Thema „Sorgende Gemeinde werden“ geht weiter. Einige regionale Veranstaltungen sind in diesem Jahr bereits mit guter Resonanz durchgeführt worden, folgenden Tagungen greifen das Rahmenthema mit je eigenem Fokus auf: Altern in Gemeinschaft (stattgefunden am 5. Juni 2018in Erfurt), Treffe, schwätze … schaffe – Wie wir für sorgende Gemeinden sorgen (27. September in Frankfurt), Alt, Älter, noch Älter! Perspektiven im hohen Alter (19. Oktober in Pforzheim), für 2019 ist in Hamburg in Vorbereitung: GemeindeRäume – neu denken. Das Thema: Soziales Engagement der Älteren in der Kirche
Im THEMA steht heute ein Beitrag aus der Feder der beiden EAfA-Vorsitzenden, Jens-Peter Kruse und Christine Schöps für die aktuelle Ausgabe des BBE-Newsletters vom 09.08.2018. Sie haben darin das soziale Engagement Älterer in Kirche und Gesellschaft unter die Lupe genommen und dazu die Ergebnisse der neuesten Studien und Erhebungen aufgearbeitet. Im Trailer des BBE-Newsletters lautet die Quintessenz „Dabei sehen sie (die Vff) in den 'jungen Alten' ab 60 Jahre ein Zukunftspotenzial für die Kirche und einen Schatz, den es oftmals noch zu heben gilt. Das Engagement dieser Gruppe findet allerdings nicht mehr selbstverständlich in der Kirche oder aus der Kirche statt. Eine Senior*innenarbeit mit Zukunft bietet Raum für Partizipation und Mitverantwortung.“ Jens-Peter Kruse / Christine Schöps Aus den Mitgliedsorganisationen
Aus den Mitgliedsorganisationen Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik
Neues aus Kirche, Gesellschaft und Politik Literatur und Arbeitsmaterialien
Jens-Peter Kruse, Vorsitzender der EAfA, hat wieder einmal eine Auswahl der Neuerscheinungen zu Alter, Altern und Altenarbeit für Sie vor-gelesen. Literatur und Arbeitsmaterialien Zu guter Letzt
„Mit den Alten ist (k)ein Staat zu machen“ Es war eher eine zufällige Entdeckung beim „Zappen“ am Fernseher. Da tauchte plötzlich die Überschrift OMAS GEGEN RECHTS auf. Eine Plattform für zivilgesellschaftlichen Protest, die sich kürzlich in Österreich gegründet hat. Das Europamagazin der ARD begleitete die Omas und berichtete am 05.08.2018 mit einem ansprechenden Beitrag über diese, wie ich finde, interessante wie sympathische Initiative. Auf ihrer Homepage heißt es: „OMAS GEGEN RECHTS ist eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich – am 16. November 2017 auf Facebook gegründet – in den politischen Diskurs einmischen will. Mit augenfälliger Symbolik erheben ältere Frauen, sogenannte Omas, ihre Stimme zu den gefährlichen Problemen und Fragestellungen der heutigen Zeit.“ Nun wissen wir schon lange, dass Großeltern (wieder) gefragt sind und ihre Bedeutung und Wertschätzung in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Dies gilt familiär für Oma und Opa wie auch gesellschaftlich in der Rolle als „soziale Großeltern“. So werden beispielsweise in vielen Familien die „Kleinen“ neben Kindergarten und Grundschule gerne von Oma und zunehmend auch von Opa betreut. Zudem unterstützen vielerorts „Wunschgroßeltern“ alleinerziehende Mütter und Väter bei der Bewältigung ihres Alltags. Vor allem im sozialen Bereich übernehmen Ältere häufig Patenschaften für bedürftige Menschen und Familien, die Unterstützung gebrauchen können. Dies beobachte ich in der Flüchtlingsarbeit ebenso wie im Sportverein, in der Angehörigenpflege, bei der Integration beeinträchtigter Menschen oder bei der Tafel. Zu Letzterer sei angemerkt: „Seit 25 Jahren sind Tafeln aktiv im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und Armut. 1993 wurde in Berlin die erste Tafel gegründet. Mittlerweile geben 60.000 Tafel-Engagierte in über 940 Tafeln gespendete Lebensmittel an 1,5 Mio. bedürftige Menschen weiter.“ (https://www.tafel.de) Alte Menschen bringen sich ein, geben ihr Erfahrungswissen weiter, übernehmen wichtige Aufgaben, tragen Verantwortung für sich und andere und engagieren sich zunehmend auch zivilgesellschaftlich. Das Alter zeigt Präsenz, und dies nicht nur auf dem Feld des „Sozialen“. Wie am Beispiel von OMA GEGEN RECHTS deutlich wird, beteiligen sich ältere Menschen auch am gesellschaftspolitischen Diskurs, lassen sich nicht unterkriegen, setzen sich für ihre Interessen ein und beziehen politisch Stellung. Schön so und gut so! Mehr zur Initiative OMAS GEGEN RECHTS und ihren vielfältigen Aktivitäten unter: https://www.omasgegenrechts.com Waren Demonstrationen und politischer Protest früher eher eine Sache der Jugend, protestieren heute auch alte Menschen. Denn die „68er“ sind inzwischen selbst 68 und in die Jahre gekommen. Durch ihre Lebenserfahrung und mittels einer „schöpferischer Distanz“ weltlichen Dingen gegenüber, fungiert diese Generation vielerorts als wichtige Stütze und „produktiver Störfaktor“. Ich denke da z.B. an die Auseinandersetzung um das Projekt „Stuttgart 21“ oder an die vielen sozialen, kulturellen und bildungsbezogenen Projekte in unserer Gesellschaft, die wesentlich von älteren Menschen initiiert und mitgetragen werden. Übrigens: Einen besonderen Gruß an die OMAS GEGEN RECHTS gab es kürzlich von Konstantin Wecker, einem OPA GEGEN RECHTS. Für diese Solidarität bedankten sich die OMAS ganz herzlich bei OPA Wecker, u.a. mit dem Hinweis auf die Aktualität seines Liedes „Sage Nein“. Hier der Text zum Lied: Wenn sie jetzt ganz unverhohlen Der Link zum Lied: https://www.youtube.com/watch?v=aZtmfCJRErY Quellen: ARD / Europamagazin am 05.08.2018 © Martin Erhardt im August 2018 Referent für Bildungsarbeit mit älteren Erwachsenen im Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung im Zentrum Bildung der EKHN in Darmstadt, Erbacher Straße 17, 64287 Darmstadt, Redaktionstermine 2018/2019
1. November 2018 1. Februar 2019 2. Mai 2019 1. August 2019 Langfassung Nr. 80, 3. Quartal 2018
Langfassung des EAfA-Rundbriefes Nr. 80, 3. Quartal 2018 EAfA-RundbriefHerausgegeben von der: Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in der EKDHerrenhäuser Str. 12 30419 Hannover Fon: 0511 2796-205 Fax: 0511 2796-709 Mail: eafa@ekd.de | WWW: www.ekd.de/eafa/ Redaktion: Friedemann Binder %remove% |