EKD-Kulturbeauftragter plädiert für nachhaltige Flüchtlingshilfe

Claussen betonte die Notwendigkeit, sich auf den Zuzug von Flüchtlingen auch in Zukunft einzustellen

Pfarrerin Doris Otminghaus spricht im evangelischen Pfarramt in Hassfurt mit einem jungen Afghanen und zwei Jesiden aus dem syrisch-irakischen Grenzgebiet.

Christen verpflichte die Bibel dazu, „auf eine sehr liebevolle, anspruchsvolle und auch kluge Weise Gastfreundschaft zu üben“, sagt der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen. (Foto: Archivbild)

Leipzig (epd). Der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, hat sich im Umgang mit der globalen Migration für Balance und Nachhaltigkeit ausgesprochen. Es gehe nicht darum, „in moralischem Überschwang kurzfristig etwas zu machen, sondern sich auf eine ganz, ganz lange Auseinandersetzung vorzubereiten“, sagte Claussen auf der Leipziger Buchmesse.

Christen verpflichte die Bibel dazu, „auf eine sehr liebevolle, anspruchsvolle und auch kluge Weise Gastfreundschaft zu üben“, sagte Claussen. Neben der Hilfe für andere müsse man jedoch auch darauf achten, wie es um die eigenen Kräfte und Begrenzungen bestellt sei.
 
Claussen betonte die Notwendigkeit, sich auf den Zuzug von Flüchtlingen auch in Zukunft einzustellen, etwa als Folge der fortschreitenden Erderwärmung. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass es nicht weniger wird, sondern dass die epochale Herausforderung globaler Migration, die wir 2015 in besonderer Weise erlebt haben, bestehen bleibt“, erklärte der EKD-Kulturbeauftragte.
 
Die Leipziger Buchmesse ist seit dem 21. März für Besucher geöffnet. Auf dem Frühjahrstreff der Branche präsentieren sich noch bis Sonntag rund 2.550 Aussteller aus 46 Ländern. Buchmesse-Gastland ist Tschechien.