EKD-Synode tagt zum Thema Frieden und Gerechtigkeit

Zukunftsthemen der Kirche auf der Tagesordnung

Die Frauenkirche in Dresden im Abendlicht

Die wiederaufgebaute Dresdner Frauenkirche gilt als Symbol des Friedens und der Versöhnung.

Berlin (epd). Auf der diesjährigen Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll das Thema Frieden im Mittelpunkt stehen. Die Synode der EKD kommt vom 10. bis 13. November zu ihrer Jahrestagung in Dresden zusammen. Unter dem Leitwort „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“ soll über friedensethische Fragen gesprochen und eine Positionierung der Synode beschlossen werden angesichts neuer Formen der Kriegsführung und der Aufkündigung internationaler Abkommen.

„Wir müssen davon ausgehen, dass Gewalttätigkeit zunimmt“

Es soll zugleich um den sozialen Frieden im eigenen Land gehen. Nicht nur international, auch innerhalb der Gesellschaft sei die Situation zunehmend ernst, sagte die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, am 4. November in Berlin: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Gewalttätigkeit zunimmt.“

Auf der Synode werde darüber beraten werden, was die Kirche für den Zusammenhalt tun und wie sie Hass entgegenwirken könne. Strategien der Gewaltfreiheit stünden dabei im Zentrum der kirchlichen Debatte. Mit Zeitzeugen soll auch an die friedliche Revolution in der DDR vor 30 Jahren erinnert werden.

Am Ende der Synode soll ein Kundgebungstext verabschiedet werden, der sich für den Vorrang ziviler und gewaltfreier Mittel der Konfliktlösung einsetzt und gleichzeitig auch den inneren Frieden der Gesellschaft in den Blick nimmt.

Quote für junge Erwachsene in der EKD-Synode

Auf der Tagesordnung stehen außerdem die Beteiligung junger Menschen, Haushaltsberatungen und sexualisierte Gewalt in der Kirche. Schwaetzer zufolge ist geplant, ein Gesetz zu verabschieden, das eine Art Quote für junge Erwachsene in der EKD-Synode vorsieht. Sie sollen volles Stimm- und Wahlrecht erhalten und wären damit an wichtigen Entscheidungen beteiligt.

Zum Thema sexualisierte Gewalt wird der von der EKD vor gut einem Jahr eingesetzte Beauftragtenrat dem Plenum darüber Bericht erstatten, was seit der letzten Synodentagung im November 2018 geschehen ist. Außerdem werden der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und eine Betroffene als Redner bzw. Rednerin erwartet. Betroffene werden Schwaetzer zufolge auch an den Arbeitsgruppen teilnehmen, die zu dem Thema geplant seien.

Auch das Thema Digitalisierung steht bei der Synode auf der Tagesordnung. Im vergangenen Jahr hatte die Synode rund eine Million Euro für einen Innovationsfonds zur Verfügung gestellt. Ein Vergabegremium, das über die Anträge entscheidet, hat kurz vor der Synode seine Arbeit aufgenommen. Die Stabstelle Digitalisierung im EKD-Kirchenamt ist mittlerweile komplett.

Die Synode ist das Parlament der EKD. Die 120 Mitglieder werden für eine Amtszeit von sechs Jahren von den Landeskirchen entsandt und durch den Rat der EKD berufen. Sie beschließen den Haushalt der EKD und Gesetze, die die Organisation der Institution betreffen.