EKD-Synode beginnt mit Appell gegen Resignation

Eröffnungsgottesdienst der 4. Tagung der 12. Synode der EKD in der Kreuzkirche in Bonn

Blick ins Kirchenschiff der Kreuzkirche Bonn zum Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode 2017
Blick ins Kirchenschiff der Kreuzkirche Bonn zum Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode 2017.

Bonn (epd). Mit einem Gottesdienst hat in Bonn die diesjährige Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begonnen. Der rheinische Präses Manfred Rekowski warnte in seiner Predigt davor, globale Probleme wie den Klimawandel zu verdrängen und angesichts der weltweiten Not vieler Menschen zu resignieren. Für Christen seien „Hoffnung mit Bodenhaftung“ und Engagement für ein gutes und gelingendes Zusammenleben aller Menschen gefragt. „Das ist Gottes Mission“, sagte Rekowski. „Eine andere hat die Kirche auch nicht.“

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„Eine neue Erde, wo niemand auf der Strecke bleibt“

Die Not der Welt in Form von Armut, Gewalt und Flucht schreie nach Gerechtigkeit, Frieden und „einer neuen Erde, wo niemand auf der Strecke bleibt oder ums Leben kommt“, sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland laut Redetext. Gott werde diese Welt weder sich selbst noch „den Menschenfeinden“ überlassen. Daher könne ein vom Geist des Evangeliums beflügelter Glaube „aus bodenständigen Realisten verrückte Hoffnungsträger“ machen, die sich dafür engagieren, „dass Friede wird und dass Kinder eine gute Zukunft bekommen und allen ein erfülltes, sattes Leben geschenkt wird“.

Kritik äußerte Rekowski an einer gleichgültigen Haltung gegenüber einer drohenden Klimakatastrophe. „In manchen Teilen dieser Erde, etwa in Europa und Nordamerika, haben wir uns eingerichtet, und viele haben offenkundig die leise Hoffnung, es möge doch noch eine Weile so weiter gehen mit unserem Leben und unserem Wohlstand“, sagte er. Für die Menschen auf der Südhalbkugel der Erde seien die Folgen der Erderwärmung jedoch nicht nur eine künftige Gefahr: „Sie leiden schon jetzt unter schlimmster Dürre als Folge des Klimawandels.“

Zukunft der evangelischen Kirche in einer säkularen Gesellschaft

Im Mittelpunkt der viertägigen Synodenberatungen stehen eine Bilanz der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum und der Blick auf Zukunftsperspektiven der evangelischen Kirche in einer säkularen Gesellschaft. Nach dem Gottesdienst in der Bonner Kreuzkirche, der vom ZDF live übertragen wurde, sollte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der Synode am Vormittag Bericht erstatten. Traditionell nimmt der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten dabei Stellung zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen.

Auf der Tagesordnung standen zudem Grußworte des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) und des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki. Für den Nachmittag waren unter anderem ein Grußwort von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und der Bericht von Synodenpräses Irmgard Schwaetzer vorgesehen.

Berichterstattung zur 4. Tagung der 12. Synode der EKD 2017 in Bonn