Religion und Glauben gehören mitten auf den Campus

Thesen aus evangelischer Sicht

Wie steht es um die Religion im Umfeld der Hochschulen? Die zunehmende Säkularisierung sowie eine vermehrte politische Vereinnahmung von Religion machen sich auch in diesem Lebensbereich bemerkbar. Im Bestreben, hier einen weltanschaulich neutralen und von objektiver Wissenschaft bestimmten Raum zu schaffen, neigen einige Akteure dazu, Religion ganz vom Campus zu verbannen. Einer solchen Entwicklung möchte die EKD mit dieser Broschüre entschieden entgegentreten. Sechs jeweils durch knappe, verständliche Erläuterungen ergänzte Thesen setzt sie der Verdrängung der Religion vom Campus entgegen. Damit liefert sie eine komprimierte Gesprächsgrundlage für die weitere Debatte.

Warum gehört Religion auf den Campus?

Unter Verweis auf die positive Religionsfreiheit wird herausgestrichen, dass eine Verdrängung der Religion vom Campus gerade nicht zur Neutralität beiträgt. Zwar ist angesichts von Fakenews und Rechtspopulismus eine Konzentration auf Rationalität und Wissenschaftlichkeit durchaus nötig; dies birgt allerdings auch die Gefahr eines allein auf Fakten basierten Weltbildes, das eine religiöse Weltsicht diskriminiert. Zu bedenken ist: 
Religionen und Weltanschauungen gehören zum Menschsein – sie prägen das öffentliche Leben, bieten ethische, soziale und persönliche Orientierung und regen zur Selbstreflexion an. Deshalb dürfen sie nicht einfach ins Private verdrängt werden. Sie müssen in der Öffentlichkeit, also auch an den Hochschulen, wahrnehmbar bleiben. Zudem sollte die Auseinandersetzung mit religiöser und weltanschaulicher Pluralität auch deshalb nicht unterbunden werden, weil sie Dialogfähigkeit und Pluralitätskompetenz als wichtige Grundlagen für Frieden und Demokratie fördert. 

Wer hat die Thesen geschrieben?

Erarbeitet wurde der Text vom Evangelischem Hochschulbeirat. Der Evangelische Hochschulbeirat ist vom Rat der EKD berufen. In ihm arbeiten Wissenschaftler/innen aus Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften zusammen, um den Dialog von Wissenschaft und Kirche anzuregen und sich in Hochschulentwicklungen aus evangelischer Perspektive einzubringen. 

Für wen ist diese Broschüre? 

Angesprochen sind alle am Diskurs über Religion und Glauben im Hochschulumfeld Interessierten:

  • Hochschulleitungen
  • Bildungs- und Hochschulpolitik
  • Lehrende und andere Mitarbeiter/innen an Hochschulen
  • Fakultäten
  • Studierende und Studierendenvertretungen, Fachschaften
  • Studierendengemeinden
  • Gesprächsgruppen

(ub)

Cover: Religion und Glauben gehören mitten auf den Campus

Diese Broschüre bietet in sechs Thesen Argumente gegen eine Verdrängung der Religion aus dem Hochschulumfeld. Damit liefert sie Gesprächsimpulse zum weiteren Diskurs. Sie betont, dass Verdrängung keine Neutralität schafft, sondern zu „einem auf nachweisbare Fakten reduzierten Weltbild“ führt. Wesentliches würde dadurch übergangen und die religiöse Weltsicht diskriminiert. Religion gehört jedoch zum Menschsein, trägt zur Orientierung bei und kann Persönlichkeitsbildung und Pluralismusfähigkeit fördern. Daher darf sie nicht ins Private verbannt werden, sondern soll im Sinne positiver Religionsfreiheit im öffentlichen Raum, also auch an den Hochschulen, gelebt werden können. Verfasst wurde der Text vom Evangelischen Hochschulrat.

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