Militärrabbinat wird realisiert

Militärbischof Rink begrüßt die Einrichtung einer jüdischen Militärseelsorge in der Bundeswehr

Die von Ursula von der Leyen angekündigte Einsetzung von Militärrabinern in den Streitkräften hat der Evangelische Militärbischof Sigurd Rink begrüßt. Bei der Konferenz „Militärrabbiner in der Bundeswehr – Zwischen Tradition und Herausforderung“ sagte er, die seit über 60 Jahren von den Kirchen geleistete Militärseelsorge trage maßgeblich zur lebens- und wertmäßigen Integration von Streitkräften in der Gesellschaft bei.

Der Seelsorger schaffe in der militärischen Organisation bürgerschaftliche Freiheit. „Seelsorge wirkt für ein freiheitliches Verständnis für Menschen in Uniform“, so Rink. Er berief sich dabei auf den Theologen Friedrich Schleiermacher, der jeder Seelsorge die Wahrung und Förderung der Freiheit des Einzelnen zugeschrieben habe.

Der Vertreter des Verteidigungsministeriums, Vizeadmiral Joachim Rühle, sagte während der Tagung, die Militärseelsorger leisteten einen unabdingbaren Dienst in der Bundeswehr. Der Lebenskundliche Unterricht sei ein unverzichtbarer Teil der ethischen Bildung in der Bundeswehr. Er sei froh, dass die über 180.000 Männer und Frauen, die für unser Land einstehen, eine ethische Ausrichtung erhalten. Der Dienst der Militärseelsorge richtet sich an alle Angehörigen der Streitkräfte, auch an Soldaten ohne eine Glaubensausrichtung. „Wir sind stolz darauf, dass jüdische Soldaten in unseren Reihen dienen. Der Glaube kann bei uns frei gelebt werden“, sagte der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr.

Roger Töpelmann/ekd.de