Votum der Vollkonferenz der UEK zu Catholica-Fragen

Die Vollkonferenz hat mit großem Interesse die Catholica-Berichte des Catholica-Beauftragten der VELKD, Landesbischof Karl-Hinrich Manzke, und des evangelischen Vorsitzenden des Kontaktgesprächskreises, Kirchenpräsident Christian Schad, gehört, insbesondere die Ausführungen zur Orientierungshilfe der Deutschen Bischofskonferenz zum Kommunionsempfang nichtkatholischer Ehepartner vom 20.2.2018. Sie begrüßt die darin eröffnete Möglichkeit für nichtkatholische Ehepartner und Ehepartnerinnen zur Teilnahme an der Eucharistie als einen ersten Schritt auf dem Weg zur Öffnung der Eucharistie für Nichtkatholiken. Hier müssen weitere Schritte folgen, um die in Christus schon geschenkte Einheit der Kirche in der gemeinsamen Feier des Abendmahls sichtbar zu machen.

In den evangelischen Kirchen in Deutschland ist es selbstverständlich, getaufte Christinnen und Christen aller Kirchen zum Abendmahl willkommen zu heißen. Sie folgen der Einsicht, dass Jesus Christus einlädt und die Einladung in seinem Namen ausgesprochen wird. Die Vollkonferenz macht in diesem Zusammenhang auf die großen Fortschritte der in den meisten Gemeinden mit großer Selbstverständlichkeit gelebten Ökumene aufmerksam. Sie wünscht sich eine stärkere Beachtung dieser Erfahrungen in den Catholica-Berichten.

Bei beiden Berichten fiel auf, dass Frauen in den ökumenischen Dialogen mit der römisch-katholischen Kirche unterrepräsentiert sind. Eine ausgewogenere Besetzung von Delegationen würde nach Auffassung der Vollkonferenz den Gesprächsprozessen und den dabei zu gewinnenden Ergebnissen guttun. Außerdem würde dabei deutlich, dass für die evangelische Kirche die Frauenordination nicht zur Disposition steht.

Die Vollkonferenz begrüßt den eröffneten ökumenischen Dialog zwischen der GEKE und dem päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen zur Lehre von der Kirche. Sie unterstreicht die Chance, dass erstmals Lutheraner, Reformierte, Unierte und Methodisten gemeinsam Gesprächspartner der römisch-katholischen Kirche sind.

Würzburg, 10. November 2018

Pressestelle der UEK