Keine(r) bleibt allein

Der neu gegründete Verein #KeinerBleibtAllein stellte sich auf der re:publica 2018 vor

Junge Frau deckt einen Tisch
2016 wurde der Hashtag #KeinerTwittertAllein ins Leben gerufen. Schnell fanden sich Menschen ein, die Weihnachten auch nicht ganz allein verbringen wollten. Im Jahr darauf fanden dann richtige Begegnungen an Weihnachten statt. (Foto: Symbolbild)

Zu Weihnachten 2016 war Christian Fein allein. Er hatte gerade eine Trennung hinter sich, Weihnachten als Familienfest fiel aus. Also suchte er digital Gesellschaft: Er rief das Hashtag #KeinerTwittertAllein ins Leben. Schnell fanden sich dort Menschen ein, die Weihnachten auch nicht ganz allein verbringen wollten. Eine spontane digitale Festgemeinschaft war geboren.

Zwei Jahre später erzählt Fein diese Geschichte auf einer großen Bühne: Auf der Gesellschaftskonferenz re:publica stellen er und seine Freundin Nicole Brinkmann den Verein #Keine(r) Bleibt Allein vor. Die Idee ist einfach: Menschen aus der ungewollten Einsamkeit rausholen, indem sie anderen Menschen begegnen können. Nicht mehr nur digital, sondern auch in der Kohlenstoffwelt.

Unterstützung von Partnern aus der evangelischen Kirche

Zu Weihnachten 2017, berichtet Fein, hatten die beiden aus der digitalen Gemeinschaft das erste Mal kohlenstoffliche Begegnungen zwischen anderen Menschen vermittelt, die sich vorher auch nicht kannten. Der Aufruf auf Twitter, sich zu melden, ging durch die Decke, aufgegriffen von der Tagesschau, Vice, mehreren Radiosendern und weiteren Medien. Am Ende waren es 2.400 aktive Teilnehmer, die gemeinsam 645 Vermittlungen ermöglichten. Es war dieser Erfolg, der Fein und Brinkmann bis zur Gründung eines eingetragenen Vereins brachte. #Keine(r)Bleibt Allein will Menschen zusammenbringen, die auf Twitter und Facebook nach Gesellschaft suchen – nicht mehr nur zu Weihnachten.

Eine Partnervermittlung ist die Aktion aber nicht. „Wir sind kein Tinder“, erklärt Fein, „wir wollen Menschen nur wieder eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.“ Gründe für Einsamkeit gebe es viele: Psyche, Physis, Alter, Job, Reise, Umzug – deswegen kann jeder in Einsamkeit geraten.

Um die Aktion zu unterstützen, haben sich die Vereinsgründer schon erste Partner gesucht: evangelisch.de und das GEP sind dabei, außerdem die Vereine Heimatsternund Wege aus der Einsamkeit, aber auch Christian Feins Arbeitgeber Virtual Forge. Mit evangelisch.de und weiteren Partnern aus der evangelischen Kirche wird eine große Aktion zum Advent geplant, aber der Verein sucht auch weiterhin Partner und Unterstützer. Unterstützen kann man den Verein über Fördermitgliedschaften oder ganz einfach über das Teilen und Retweeten der Aktion mit dem Hashtag #KeinerBleibtAllein.

Hanno Terbuyken (evangelisch.de)


evangelisch.de ist einer der Partner des Vereins #Keine(r) Bleibt Allein und plant mit der EKD eine Kooperations-Aktion für den Advent 2018.