Kirche fordert Regierung zu Annahme von Atomwaffenverbot auf

Aktionstag von Friedensaktivisten am rheinland-pfälzischen Luftwaffenstützpunkt

EKD-Friedensbeauftragter Renke Brahms

Büchel (epd). Der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms hat an die Bundesregierung appelliert, sich dem Atomwaffensperrvertrag anzuschließen. Es müsse alles dafür getan werden, dass die letzten Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden, sagte der Theologe am 7. Juli in Büchel. In seiner Predigt zum Aktionstag von Friedensaktivisten am rheinland-pfälzischen Luftwaffenstützpunkt sagte er: „Wir wehren uns gegen ein ‚Weiter so‘ auf dem Weg der atomaren Abschreckung und Aufrüstung durch Modernisierung dieser schrecklichen, unvorstellbar zerstörerischen Massenvernichtungswaffen.“
 
Es sei wichtig, die alten Denkmuster der atomaren Abschreckung zu überwinden, sagte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). „Was mit den B- und C-Waffen gelungen ist, muss auch mit den Atomwaffen durchgesetzt werden. Wer sie besitzt, mit ihnen droht oder gar einsetzt, begeht ein Verbrechen gegen die Menschheit.“ Auf dem Fliegerhorst werden 20 US-amerikanische Atombomben vermutet.

Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel

Etwa 500 Menschen waren dem Aufruf von Aktivisten aus sieben evangelischen Landeskirchen und der katholischen Friedensorganisation Pax Christi gefolgt, um bei einem Aktionstag am Luftwaffenstützpunkt ihre Stimme für ein Verbot und eine weltweite Ächtung von Atomwaffen zu erheben.
 
Symbolisch wurde ein Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterzeichnet. „Wir müssen die Bundesregierung weiterhin fragen, warum sie nicht an den Verhandlungen teilnahm. Und wir müssen dafür sorgen, dass alle, die Ohren haben, auch hören können: Atomwaffen, nukleare Abschreckung und nukleare Teilhabe sind unser selbstverschuldetes Gefängnis“, sagte der Programmdirektor des Ökumenischen Rates der Kirchen für Friedensförderung und Abrüstung in Genf, Jonathan Frerichs.