Christen weltweit beten Vaterunser als „Sturmgebet“ gegen das Coronavirus

EKD-Ratsvorsitzender und europäische Kirchenkonferenz schließen sich Papstaufruf an

Symbolbild - Gottesdienst und Beten (von) zu Hause

Am Mittwoch um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit sollten Christen weltweit einen Moment innehalten und ein Vaterunser beten. Dazu haben mehrere Kirchenvertreter aufgerufen.

München/Brüssel (epd). Am Mittwoch um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit sollten Christen weltweit einen Moment innehalten und ein Vaterunser beten. Papst Franziskus hatte den Vorschlag gemacht. Er rief beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag alle Christen zu einem sogenannten „Sturmgebet“ gegen das Coronavirus auf.

Bedford-Strohm: „Beten Sie mit“

Für den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ist das gemeinsame Gebet des Vaterunsers rund um den Globus ein wertvolles Zeichen der Verbundenheit und des Vertrauens in der Corona-Krise. „Das ist ein schöner Ausdruck der weltweiten Verbindung der Christinnen und Christen in diesen Tagen“, sagte Bedford-Strohm in einem auf Facebook veröffentlichten Video mit Blick auf den Aufruf von Papst Franziskus zum gemeinsamen Gebet zur Mittagszeit. „Wir werden verbunden sein mit all denen in aller Welt, die zur gleichen Zeit mit uns das Vaterunser beten.“

Solche Bekenntnisse des Vertrauens auf die Kraft Gottes seien in diesen Tagen wichtig, betonte Bedford-Strohm. „Wir können uns nicht mehr in den Kirchen gemeinsam versammeln, aber wir können in dem Gebet vereint sein, das Jesus selbst uns gelehrt hat“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. „Beten Sie mit als Ausdruck unseres Vertrauens auf die Kraft Gottes.“

KEK: „Die Welt von heute ruft uns auf, vereint zu sein“

Auch die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hat sich dem Aufruf von Papst Franziskus angeschlossen, am Mittwochmittag weltweit das Vaterunser zu beten. „Das Gebet, das Christus uns gelehrt hat, hat schon immer das Christentum über Raum und Zeit hinweg vereint“, heißt es in einem Schreiben der ökumenischen Organisation aus Brüssel.

„Die Welt von heute ruft uns auf, vereint zu sein“, schrieben nun KEK-Präsident Christian Krieger und KEK-Generalsekretär Jorgen Skov Sorensen. „Nicht nur, um gegen diese verheerende Pandemie zu kämpfen, sondern auch, um sich gegenseitig zu unterstützen und sich in Gemeinschaft zu fühlen, indem wir daran denken, die Lehren aus dieser Krise zu ziehen.“


Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) vereint über 100 protestantische, orthodoxe, anglikanische und altkatholische Kirchen in ganz Europa, darunter auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Von den großen Konfessionsfamilien sind nur die Katholiken nicht Mitglied.