Jung wirbt für respektvolle Streitkultur

EKHN-Kirchenpräsident predigt vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg in der Dresdener Frauenkirche

EKHN-Kirchenpräsident predigt in der Dresdener Frauenkirche

„Menschen finden nicht zueinander, indem sie sich gegenseitig anschreien“, sagte Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), bei seiner Gastpredigt in der Dresdener Frauenkirche eine Woche vor den Landtagswahlen und Sachsen und Brandenburg.

Darmstadt/Dresden (epd). Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, hat eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg für eine respektvolle Streitkultur geworben. Streit zwischen verschiedenen Ansichten gehöre zum Leben, sagte Jung am 25. August als Gastprediger in der Dresdner Frauenkirche. Es sei jedoch wichtig, dass „der Streit eine Auseinandersetzung bleibt, in der nach einem guten Miteinander gesucht wird“. In Sachsen und Brandenburg wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Mit Blick auf die politischen Auseinandersetzungen vor den Wahlen wies Jung darauf hin, dass ein Streit, „der Menschen bewusst gegeneinander aufbringt“, zu Gewalt führen könne. „Menschen finden nicht zueinander, indem sie sich gegenseitig anschreien oder niederschreien. Menschen finden zueinander, indem sie einander zuhören und auf das eingehen, was das Gegenüber sagt“, sagte der Theologe. Er rief dazu auf, sich auch in Kontroversen in die Sichtweise des Gegners hineinzuversetzen und dessen Bedürfnisse zu verstehen.