Präses Kurschus: „Wir brauchen das Wort Gottes mehr denn je“

Grußwort beim Jahresempfang der Deutschen Bibelgesellschaft

Die westfälische Präses Annette Kurschus, stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD, an einem Rednerpult


Stuttgart (epd). Die Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft, die westfälische Präses Annette Kurschus, hält die Heilige Schrift auch im 21. Jahrhundert für unverzichtbar. „Wir brauchen das Wort Gottes mehr denn je in einer Zeit des rohen Geschwätzes, der dauernden Selbstwiederholung und der schnell herbei- und weggeklickten Bilder“, sagte Kurschus in einem Grußwort beim Jahresempfang der Organisation. Die Bibel sei gegenüber der Gegenwart „fremd und langsam und gewichtig – und eben darin wirksam“.
 
Der Leiter des Projekts „Bibel im Leben“, Christian Brenner, teilte mit, dass die vor einem Jahr veröffentlichte revidierte Lutherbibel inzwischen fast 500.000 Mal verkauft worden sei. Das Bibelprogramm für Smartphones und Tablets hätten sich fast 200.000 Nutzer heruntergeladen. Man gebe sich allerdings nicht damit zufrieden, dass Menschen eine Bibel erwerben, sondern wolle auch, dass diese Bibeln gelesen werden.
 
Generalsekretär Christoph Rösel sagte, die Bibelgesellschaft sei mit den wissenschaftlichen Ausgaben in Griechisch und Hebräisch Weltmarktführer und damit Dienstleister für Kirchen und Konfessionen weltweit. Der Leiter der Weltbibelhilfe, Horst Scheurenbrand, berichtete von den Schwierigkeiten der Bibelverbreitung in vielen Teilen der Welt. So seien auf Kuba bis heute Druck und Verkauf der Heiligen Schrift verboten, Bibeln dürften lediglich über die Bibelkommission des Landes kostenfrei eingeführt und verteilt werden. In Zentralasien und im Nahen Osten gebe es ebenfalls Hürden, eine eigene Bibel oder Bücher mit biblischen Geschichten zu erwerben. Die Weltbibelhilfe setze sich dafür ein, dass allen Menschen durch die Bibel Hoffnung, Trost und Zuversicht aus der Liebe Gottes geschenkt werde.