Großzügige Asylregelung für Christen aus dem Irak

Große Kirchen drängen zur Kontingentlösung

H a m b u r g / B e r l i n (idea) - Die Bundesregierung erwägt eine großzügige Asylregelung für verfolgte Christen aus dem Irak. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Hamburg). Das Innenministerium denke darüber nach, eine so genannte Kontingentlösung einzuführen. Es ist von einem Asylrecht für 20.000 bis 30.000 irakische Christen die Rede. Besonders die beiden großen Kirchen drängten die Regierung zum Handeln, schreibt „Der Spiegel“. Hintergrund sei die anhaltende Verfolgung der christlichen Minderheit im Irak. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), hatte in seiner Karfreitagspredigt darauf hingewiesen, dass viele Christen im Irak vor Terroranschlägen, Entführung und Gewalt fliehen. Vor fünf Jahren, zu Beginn der Irak-Invasion, hätten noch 1,5 Millionen Christen in dem Land gelebt. Es sei grotesk, so Huber, dass es ihnen unter dem Diktator Saddam Hussein anscheinend besser gegangen sei als unter der US-amerikanischen Schutzmacht, meinte Huber. Inzwischen habe etwa die Hälfte der christlichen Minderheit den Irak verlassen. Huber verglich ihr Schicksal mit ethnischen Säuberungen und Völkermorden an anderen Orten, die von der Weltöffentlichkeit tatenlos wahrgenommen würden. Huber plädiert dafür, „einer relevanten Zahl die Möglichkeit zur Ansiedlung zu geben“.

31. März 2008