EKD ernennt Renke Brahms zum Friedensbeauftragten

Hannover/Bremen (epd). Renke Brahms wird erster Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche werde das neu geschaffene Amt am 1. Oktober antreten, teilte die EKD am Dienstag in Hannover mit. Als Friedensbeauftragter solle er inhaltliche Impulse, die von der neuen EKD-Friedensdenkschrift ausgingen, koordinieren und verstärken. Brahms sagte dem epd, auf der Tagesordnung stünden Themen wie die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Zukunft des Wehr- und Zivildienstes.

Die EKD will den Angaben zufolge die kirchliche Friedensarbeit stärken. Unter anderem werde es von 2009 an eine jährliche EKD- Friedenskonferenz geben. Ihr sei ein Arbeitsausschuss und eine Geschäftsstelle zugeordnet, die von der Arbeitgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und dem Evangelischen Arbeitskreis zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK) betrieben wird. Mit diesen Gremien werde der neue Friedenbeauftragte eng zusammenarbeiten.

Brahms soll zudem den Vorsitz im Beirat der evangelischen Seelsorge der Bundeswehr übernehmen und für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende zuständig sein. In dieser Funktion löst er das Ratsmitglied Gerrit Noltensmeier ab, der diese Aufgabe seit 2004 wahrgenommen hatte. In den Gremien gebe es viel Fachkompetenz, die er nutzbar machen wolle, sagte Brahms. Besondere Aufgaben sieht er bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr: "Da gibt es enorme seelsorgerliche Herausforderungen."

Der 52-jährige Theologe wurde im Frühjahr 2007 von der Bremer Synode in das Amt des "Schriftführers" gewählt. Er ist damit oberster theologischer Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche, zu der knapp 235.000 Mitglieder in 64 Gemeinden gehören.

08. Juli 2008

EKD-Pressemitteilung


Moderator und Pädagoge

Der Bremer Renke Brahms wird erster Friedensbeauftragter der EKD

Von Dieter Sell (epd)

Bremen/Hannover (epd). Renke Brahms mag das klare Wort. Als langjähriger Pastor für Religionspädagogik im Bremer Landesverband evangelischer Kindergärten hat er gelernt, auch theologische Zusammenhänge verständlich zu erklären. Und er ist gleichzeitig ein Mann, der zwischen unterschiedlichen Positionen moderieren kann. Besonders diese Fähigkeit ist wichtig, wenn der 52-jährige leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche im Oktober das neu geschaffene Amt des Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) antritt.

Der gebürtige Bremer ist verheiratet und hat zwei Kinder. Theologie studierte er in Münster, Tübingen und Göttingen. Danach sammelte er erste praktische Erfahrungen in der Gemeinde, in der Gefangenen-Seelsorge und in der evangelischen Publizistik. Im Frühjahr vergangenen Jahres hat ihn die Synode der bremischen Landeskirche zum "Schriftführer" gewählt. Er ist damit oberster theologischer Repräsentant der einzigen Gliedkirche der EKD, die sich mit 64 Gemeinden und rund 235.000 Mitgliedern nur auf Stadtgebiet erstreckt.

Auch mit dem neuen Amt bleibt er Schriftführer der bremischen Kirche. Als Friedensbeauftragter soll Brahms inhaltliche Impulse koordinieren und verstärken, die von der neuen EKD-Friedensdenkschrift ausgehen. "Ich sehe meinen Auftrag vor allem darin, Menschen ins Gespräch zu bringen und im Gespräch zu halten", blickt Brahms voraus. Es gehe um "spannungsreiche Themen". Auf der Tagesordnung stünden etwa die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Zukunft von Wehr- und Zivildienst.

Die EKD will mit bestehenden Initiativen und dem neuen Beauftragten die kirchliche Friedensarbeit stärken. Ab 2009 soll es eine jährliche EKD-Friedenskonferenz geben. Ihr wird ein Arbeitsausschuss und eine Geschäftsstelle zugeordnet, die von der Arbeitgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und dem Evangelischen Arbeitskreis zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK) betrieben wird. Mit diesen Gremien wird Brahms, der persönliche Frömmigkeit mit sozialem und politischem Engagement verbindet, eng zusammenarbeiten.

Brahms soll zudem den Vorsitz im Beirat der evangelischen Seelsorge der Bundeswehr übernehmen und für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende zuständig sein. In dieser Funktion löst er das Ratsmitglied Gerrit Noltensmeier ab, der diese Aufgabe seit 2004 wahrgenommen hatte.

In den Gremien gebe es viel Fachkompetenz, die er nutzbar machen wolle, sagt Brahms. Das wird nicht immer einfach werden, denn über Themen wie die Auslandseinsätze der Bundeswehr wird innerkirchlich durchaus gestritten. Unstrittig sind für Brahms aber die "enormen seelsorgerischen Herausforderungen", die mit den Einsätzen deutscher Truppen im Kosovo, in Afghanistan und im Irak zusammenhängen.

08. Juli 2008