Kirchliche Arbeitsgemeinschaft will 2017 Gebetswoche gestalten

Ludwigshafen (epd). Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) will im Reformationsjahr 2017 die Gebetswoche für die Einheit der Christen gestalten. Die bundesweite Mitgliederversammlung in Ludwigshafen beschloss, sich beim Ökumenischen Rat der Kirchen und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen für eine Ausrichtung zu bewerben, wie der kirchliche Dachverband am Donnerstag mitteilte.

Durch die Vorbereitung von Gottesdienst und Materialien zur Gebetswoche für die Einheit der Christen will die ACK im Jahr des Reformationsgedenkens nach eigenen Angaben einen internationalen ökumenischen Akzent setzen. "Im gemeinsamen Gebet erfüllen wir den Auftrag Jesu Christi über alle historisch entstandenen Grenzen, die die Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften voneinander trennen", sagte der ACK-Bundesvorsitzende, der Braunschweiger evangelische Bischof Friedrich Weber. Damit verbänden sich Christen in Deutschland mit den Christen weltweit.

Traditionell schlägt eine nationale Arbeitsgruppe ein Thema für die Gebetswoche vor. Dieses wird von einer internationalen Kommission bearbeitet. Deren Mitglieder werden vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Weltkirchenrat bestimmt.

Die Mitgliederversammlung schloss sich nicht einem Antrag aus Sachsen-Anhalt zur Ausrichtung eines dritten Ökumenischen Kirchentags 2017 in der Lutherstadt Wittenberg an. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen würde eine Entscheidung des Deutschen Evangelischen Kirchentags und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken für einen gemeinsamen Kirchentag begrüßen und unterstützen, wolle aber selbst nicht initiativ werden, hieß es.

Der ACK-Vorsitzende Weber betonte, der kirchliche Dachverband wolle auch zukünftig ein Ort des ökumenischen Austauschs für seine Mitgliedskirchen bleiben und sich nicht zu einem "nationalen Kirchenrat" nach US-amerikanischem Vorbild entwickeln. Die beiden großen christlichen Kirchen wollten gegenüber dem Staat und in der internationalen Ökumene ihre Eigenständigkeit und Einflussmöglichkeiten wahren. Deshalb würden sie der Errichtung einer gemeinsamen Vertretung der Kirchen nicht zustimmen.

Der Ökumenen-Organisation gehören 17 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften sowie vier Kirchen als Gastmitglieder an. Der Dachverband repräsentiert nach eigenen Angaben die große Mehrheit der rund 57 Millionen in Deutschland lebenden Christen.

21. Oktober 2011