Neues Missions-Konzept für Weltkirchenrat

Genf/Kolympari (epd). Der Weltkirchenrat hat ein neues Konzept für Mission und Evangelisation vorgelegt. In Zukunft sollten Menschen an den Rändern der Gesellschaft gleichberechtigt bei der Verkündigung des Glaubens mitwirken, heißt es in einem Papier, das der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am Donnerstag auf seiner Tagung in Kolympari auf Kreta verabschiedete.

Menschen an den Rändern der Gesellschaft verkörperten oft ein eindrucksvolles Potenzial aktiver Hoffnung und großer Beharrlichkeit, die bei der Verkündigung des Glaubens nötig seien, hieß es. Der Ökumenische Rat der der Kirchen umfasst 349 Mitgliedskirchen mit 560 Millionen Christen. Die katholische Kirche ist kein Mitglied.

Laut dem Dokument soll es eine Verlagerung von der "Mission hin zu den Rändern" zu einer "Mission von den Rändern her" geben. "Mission von den Rändern her versucht, gegen die Ungerechtigkeit in Leben, Kirche und Mission anzugehen", heißt es in dem Text weiter. Mission dürfe keine Einbahnstraße von den Mächtigen zu den Machtlosen, von den Reichen zu den Armen und von den Privilegierten zu den Ausgegrenzten sein.

Das Dokument mit dem Titel "Gemeinsam zum Leben" soll der nächsten ÖRK-Vollversammlung vorgelegt werden, die vom 30. Oktober bis 8. November 2013 im südkoreanischen Busan tagt. Das letzte Mal hatte der Zentralausschuss 1982 eine Erklärung zu Mission und Evangelisation angenommen. Der Zentralausschuss mit 150 Mitgliedern ist zwischen den Vollversammlungen das wichtigste Entscheidungsgremium des ÖRK.

31. August 2012