Diakonie fordert Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland

Berlin (epd). Die Diakonie appelliert an die Innenminister von Bund und Ländern, mehr für Flüchtlinge aus Syrien zu unternehmen. Zum Auftakt der Innenministerkonferenz in Rostock am Mittwoch forderte der evangelische Wohlfahrtsverband, notleidenden Menschen aus dem Bürgerkriegsland die Einreise zu erleichtern. "Wir plädieren dafür, Familienangehörige von Syrern, die in Deutschland leben, aufzunehmen", sagte Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier. "Sinnvoll wäre dies im Rahmen einer besonderen humanitären Aufnahmeanordnung von Bund und Ländern."

Vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syriern hatte auch das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) den Nachzug von Familien gefordert. Die UN erwarten bis Anfang kommenden Jahres 700.000 syrische Flüchtlinge. Hunderttausende Menschen sind bereits über die Grenzen in Nachbarländer geflohen.

Die Diakonie forderte angesichts des Wintereinbruchs auch mehr Anstrengungen von deutscher Seite bei der humanitären Hilfe. Länder wie Jordanien, Libanon, Türkei und Irak könnten die Flüchtlingsaufnahme nicht mehr allein schultern, erklärte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel.

Der Wohlfahrtsverband hilft unter anderem beim Aufbau winterfester Unterkünfte. Der Landesverband Sachsen hat zu Spenden für Zeltisolationen, Heizungen, Decken und winterfeste Kleidung aufgerufen.

05. Dezember 2012