Diakonie: Vertane Chance für die Flüchtlingshilfe

Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland hat enttäuscht auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes reagiert, demzufolge EU-Staaten nicht verpflichtet sind, humanitäre Visa zur Einreise von Asylbewerbern auszustellen. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagte in Berlin, er bedaure sehr, "dass der Gerichtshof nicht dem wegweisenden Votum des Generalanwalts Paolo Mengozzi gefolgt ist".

"Legale Einreisemöglichkeiten sind unabdingbar"

Lilie rief alle EU-Mitgliedstaaten zum Umdenken auf: "Legale Einreisemöglichkeiten für Schutzsuchende sind für das Menschenrecht auf Asyl unabdingbar." Der Theologe verwies zudem darauf, dass ein solcher legaler Zugang in die EU Menschenleben retten würde: "2016 sind mit über 5.000 Toten so viele Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben wie nie zuvor."

Der Verbandspräsident forderte europaweit humanitäre Einreisevisa und den Ausbau von Resettlementprogrammen für Flüchtlinge. "Auch die erfolgreichen Bundes- und Landesaufnahmeprogramme in Deutschland müssen weitergeführt werden", unterstrich Lilie.

7. März 2017