EKD gedenkt des ehemaligen Diakonie-Präsidenten Karl Heinz Neukamm

Bedford-Strohm: „Von diesem Wirken ist viel Segen ausgegangen“

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trauert um den ehemaligen Präsidenten des Diakonischen Werkes der EKD, Karl Heinz Neukamm. Neukamm war in der Nacht zum 8. August im Alter von 89 Jahren gestorben. Die EKD schaue dankbar auf das Wirken von Karl Heinz Neukamm in Kirche und ihrer Diakonie, so der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. „Die Liebe zur jungen Generation, der Einsatz für unterstützungsbedürftige Menschen und sozialpolitische Gestaltungskraft waren für ihn Ausdruck gelebten Glaubens.“

Wegbereiter moderner Ansätze der Inklusion

Als Pfarrer und später als Landesjugendpfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern setzte Neukamm sich in Zeiten des Umbruchs der 68er-Bewegung für eine starke Jugendarbeit ein. In der Diakonenausbildung, die zu seinem Verantwortungsbereich als Rektor der Rummelsberger Diakonie gehörte, war ihm die evangelische Prägung und seelsorgliche Kompetenz der Auszubildenden wichtig. In der Behindertenhilfe galt er als Wegbereiter moderner Ansätze im Sinne der Inklusion.

Seine Präsidentschaft im Diakonischen Werk der EKD (1984-1994) fiel in die Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands. Daran, dass die Diakonischen Werke Ost- und Westdeutschlands zu einem Werk zusammenwachsen konnten, hatte er wesentlichen Anteil. Mit Weitblick engagierte sich Neukamm für die Einführung der Pflegeversicherung. Der Rat der EKD berief ihn zum Beauftragten für kirchliche Hilfsmaßnahmen in die DDR und mit Beginn seines Ruhestandes zum Beauftragten für Fragen der Spätaussiedler und der Heimatvertriebenen.

„Seit meiner Kindheit war ich Karl Heinz Neukamm auch persönlich eng verbunden“, so Bedford-Strohm. „In seiner persönlichen Frömmigkeit und seinem kirchlichen und gesellschaftlichen Wirken war er ein glaubwürdiger Zeuge Jesu Christi. Von diesem Wirken ist viel Segen für viele Menschen ausgegangen. Dafür danke ich Gott.“

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