Petition für Seenotrettung hat bereits 100.000 Unterstützer

Mitglieder des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags fordern eine humane Asylpolitik und Unterstützung für die Seenotrettung

Rettungswesten

„Offenbar haben wir ein Thema getroffen, das nicht nur uns, sondern sehr, sehr vielen auf der Seele liegt“, sagte Mitinitiatorin Beatrice von Weizsäcker dem Evangelischen Pressedienst. (Foto: Symbolbild)

Berlin (epd). Eine Petition aus dem Kreis des evangelischen Kirchentags zur Unterstützung der Seenotrettung im Mittelmeer hat inzwischen mehr als 100.000 Unterstützer. Am 2. August hatte der Appell auf der Internetplattform change.org die Marke einer sechsstelligen Zahl von Unterschriften überschritten. „Offenbar haben wir ein Thema getroffen, das nicht nur uns, sondern sehr, sehr vielen auf der Seele liegt“, sagte Mitinitiatorin Beatrice von Weizsäcker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dies sei eine Ermutigung. „Und ein grandioses Zeichen für den Zustand der Gesellschaft, wie sie eben auch ist: nicht fremdenfeindlich, sondern hilfsbereit“, sagte von Weizsäcker.

Zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentags hatte sie die Petition vor gut drei Wochen gestartet. Sie fordert eine humane Asylpolitik und Unterstützung für die Seenotrettung im Mittelmeer. Private Organisationen geraten dort immer mehr unter Druck, nachdem Italien Schiffen das Anlegen an seinen Häfen untersagt hat und Malta Schiffe von Helfern nicht mehr auslaufen lässt. „Die Regierungen in Europa dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen, indem sie Grenzen schließen und Menschen in Not abwehren“, heißt es in dem Aufruf.

Die Initiatoren, darunter der Europaabgeordnete Sven Giegold (Grüne) und der Menschenrechtler Ansgar Gilster, wollen die Petition den Angaben zufolge dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), den Leitungen der Landeskirchen und Vertretern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz übergeben. Die Kirchen sind selbst Adressaten der Petition. Sie werden darin aufgefordert, sich „mutiger, klarer und unmissverständlich“ für Flüchtlinge einzusetzen. Drei leitende Geistliche der evangelischen Kirche haben die Petition inzwischen selbst unterzeichnet.