Forscher untersuchen Gründe für Engagement für oder gegen Flüchtlinge

Das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland fördert die Studie

Hausaufgabenhilfe für junge Flüchtlinge
Wilfried Teuteberg und Marlies Engbers helfen jungen Flüchtlingen bei den Hausaufgaben im Flüchtlingswohnheim Münster-Albachten. (Archivbild)

Osnabrück (epd). Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück wollen untersuchen, warum Menschen sich für oder gegen Flüchtlinge engagieren. Die Bereitschaft, sich freiwillig und unentgeltlich zu organisieren, habe ungeachtet von der jeweiligen Position seit dem starken Zuzug von Flüchtlingen 2015 deutlich zugenommen, teilte die Hochschule am 20. Juni mit. 

Auf der einen Seite engagierten sich Freiwillige für Flüchtlinge und pflegten eine ausgeprägte Willkommens- und Anerkennungskultur. Auf der anderen Seite formiere sich Widerstand, der öffentlich vor allem durch das Erstarken von Pegida und der AfD in Erscheinung trete.

Das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland fördert die Studie mit gut 100.000 Euro. Für das Projekt sollen zunächst im Raum Heidelberg und im Raum Dresden Gruppen aus Befürwortern und Gegnern der Flüchtlingshilfe gebildet werden. Im Anschluss sollen dann über ganz Deutschland verteilt 16 Einzelinterviews geführt werden, hieß es. Sie bilden wiederum die Grundlage für eine deutschlandweite Fragebogenerhebung des Sozialwissenschaftlichen Instituts.

Das Verständnis von Engagement habe sich verändert, erläuterte Projektleiterin Christel Kumbruck. „Man versteht darunter nicht mehr nur das klassische Ehrenamt unter dem Dach von Kirchen oder Vereinen.“ Insbesondere im Zusammenhang mit Flüchtlingen komme auch ein Engagement gegen das Gemeinwohl ins Blickfeld, das sogar antidemokratische Zielsetzungen verfolgen könne.