Bedford-Strohm: „Christen können Wärmestrom sein, wo sich menschliche Kälte breitmacht“

Intendanten öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten mit ökumenischer Delegation von EKD und DBK in Rom

Rom (epd). Papst Franziskus hat die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Verteidigung von Freiheit und Menschenwürde in Deutschland gewürdigt. Das Kirchenoberhaupt empfing Vatikanangaben zufolge die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit einer ökumenischen Delegation der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Die Begegnung mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und EKD-Ratsvorsitzenden, Heinrich Bedford-Strohm, sei „Ausdruck des lebendigen Dialogs zwischen den Kirchen und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, sagte der Papst. Er rief Kirchen und Sender zu verstärktem Einsatz für „Fakten statt Fake News, Objektivität statt Gerücht, Differenzierung statt oberflächlicher Schlagzeile“ auf.

Besorgt äußerte sich das Kirchenoberhaupt in diesem Zusammenhang über den nach seinem Eindruck mangelnden Lebensschutz und die zunehmende Anerkennung des Rechts auf Sterbehilfe. Die öffentlich-rechtlichen Sender müssten vor diesem Hintergrund „Raum für einen freien und offenen Austausch von Informationen, Meinungen und Analysen“ bieten.

Marx bezeichnete ARD und ZDF wegen ihrer unabhängigen Berichterstattung als wichtige „Pfeiler für die Sicherung unserer Demokratie“. Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm sagte bei der ökumenischen Audienz, in Zeiten wachsender internationaler Spannungen und nationalistischer Tendenzen sei Zusammenarbeit zwischen Christen besonders wichtig. „Wir Christen können dort ein Wärmestrom sein, wo sich menschliche Kälte breitzumachen droht.“