„Ökumenische Visitationen“

VELKD veröffentlicht Grundlagenpapier und Leitfaden für die Praxis Ökumenischer Visitationen

Pflege und Aufbau ökumenischer Beziehungen zählen zu den Schwerpunkten der Arbeit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Unter dem Titel „Ökumenische Visitationen“ sind jetzt in der Reihe „Texte aus der VELKD“ Nr. 158 ein Grundlagenpapier und eine Praxishilfe für Ökumenische Visitationen erschienen, die grundsätzliche Überlegungen zu „Ökumenischen Visitationen“ enthalten und Orientierung bei der Gestaltung ökumenischer Begegnungen geben.

Beide Texte der 24-seitigen Publikation sind vom Ausschuss für Kirchliche Zusammenarbeit in Mission und Dienst (AKZMD) der VELKD erarbeitet und nach intensiver Erörterung von der Bischofskonferenz der VELKD verabschiedet worden. Diese sollen u. a. dazu beitragen, im Rahmen Ökumenischer Visitation für die Begegnung mit anderen Kulturkreisen zu sensibilisieren, Missverständnisse zu vermeiden und einen Dialog auf Augenhöhe zu ermöglichen. Der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), erinnert im Vorwort der Veröffentlichung an die lange Tradition und konstitutive Bedeutung ökumenischer Begegnungen: „Dass wir einander als ökumenische Geschwister besuchen, ist kein Luxus, sondern gehört zur Grundgestalt der Kirche von Beginn an.“ So sei eine „realistische“ Vorbereitung notwendig, um in diesen Besuchen den „Reichtum solch grenzüberschreitender Gastfreundschaft zu erfahren“: „Menschen werden durch die Begegnung mit ihren Glaubensgeschwistern im eigenen Glauben gestärkt; kritische Rückfragen an die kirchliche Praxis in Deutschland führen zu einer heilsamen Beunruhigung und machen Mut, neue Wege auszuprobieren“, so Friedrich weiter.

So sollte Ökumenische Visitation durch gegenseitigen Austausch und Voneinander Lernen geprägt sein, ergänzt Oberkirchenrätin Inken Wöhlbrand, Referentin für Mission und Entwicklung im Amt der VELKD: „Insofern dienen Ökumenische Visitationen nicht nur der Erneuerung der Kirchen in Deutschland, sondern verändern auch der Selbstwahrnehmung der Partnerkirchen und führen zu einer Vertiefung der ökumenischen Gemeinschaft.“

Hannover, 30. Mai 2011

Gundolf Holfert
stellv. Pressesprecher der VELKD