Leitender Bischof der VELKD bedauert Jepsen-Rücktritt

Hamburger Bischöfin schärfte Blick für Bedürfnisse der Menschen in der Dritten Welt

Mit „großem Bedauern“ hat der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), auf den Rücktritt von Bischöfin Maria Jepsen (Hamburg) reagiert. Ihre Entscheidung, das Bischofsamt aufzugeben, verdiene „höchsten Respekt“. Ihr Verhalten zeige die Bereitschaft zur Verantwortung und bestätige, dass in der evangelischen Kirche bei Missbrauchsfällen Konsequenzen folgten. Zugleich bedauerte er, dass ihr Name in Kommentaren stets in einem Atemzug mit dem wegen persönlicher Übergriffe gegen Schutzbefohlene zurückgetretenen katholischen Bischof Mixa genannt werde. „Beide Rücktritte sind überhaupt nicht miteinander zu vergleichen“, so Friedrich. Die evangelische Kirche verliere mit Frau Jepsen eine Persönlichkeit, die ganz in ihrem Amt aufging und sich durch einen „sehr sensiblen Umgang“ mit den Menschen auszeichnete, denen sie begegnete. Der Leitende Bischof würdigte auch Jepsens Engagement im Lutherischen Weltbund (LWB), dessen Rat sie seit 2003 angehörte. „Sie hat den Blick für die Bedürfnisse der sozial Benachteiligten in Deutschland geschärft und den Menschen in der Dritten Welt bei uns eine Stimme gegeben.“ Schließlich erinnerte Friedrich an ihre Wahl zur ersten lutherischen Bischöfin weltweit. Als erste Frau im Bischofsamt hier zu Lande sei sie auch ein Beweis für die „innovative Kraft des Luthertums in Deutschland“.

Hannover, 17. Juli 2010

Udo Hahn
Pressesprecher