Wiederentdeckung der Tugenden

Wolfgang Huber beim Johannisempfang der EKD

Von Tugenden sollte nur im Geist der Freiheit geredet werden, darauf hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, in seiner Ansprache beim Johannisempfang der EKD am Donnerstag, 26. Juni in Berlin aufmerksam gemacht. Nicht nur wegen Äußerungen von Fußballspielern bei der Europameisterschaft habe die Frage nach Tugenden wieder Konjunktur. Verhindert werden solle, so der Ratsvorsitzende, ein Tugendterror.

Das Ethos der europäischen Kultur habe zu Recht „einmal ganz auf Tugenden gesetzt“. In den Tugenden schlummere politische Brisanz und sie umfassten mehr als persönliche Haltungen, macht der Ratsvorsitzende deutlich. Auch wenn die Tugenden seit alter Zeit empfohlen werden, seien sie nicht altbacken, zeigt er, und wagt dabei immer wieder einen Seitenblick auf die Spiele der deutschen Nationalmannschaft und Äußerungen der Fußballer über Tugenden, die zu ihren Siegen geführt hätten. Klugheit und Besonnenheit nennt Huber als Beispiele, aber auch Mut, Demut und Maß halten.

Zum Johannisempfang lädt der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union jährlich für Verantwortungsträger aus Politik, Wirtschaft und Kultur ein. Unter anderem hat in diesem Jahr auch die Bundeskanzlerin ihr Kommen zugesagt.

Hannover / Berlin, 26. Juni 2008

Pressestelle der EKD

Christof Vetter

Die Ansprache des Ratsvorsitzenden im Wortlaut