Internationale Religionsvertreter vereinbaren Dialog mit der UNESCO

EKD-Auslandsbischof begrüßt Initiative

Vertreter des Christentums, des Judentums und des Islam haben sich in dieser Woche auf Einladung des Patriarchen der Russischen Orthodoxen Kirche, Kyrill, in Moskau mit dem Generaldirektor der UNESCO, Koichiro Matsuura, getroffen und über den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und den Vereinten Nationen beraten. Auslandsbischof Martin Schindehütte, der für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) an dem Treffen teilnahm, berichtete im Anschluss, dass die Einrichtung einer Arbeitsgruppe von hochrangigen Vertretern der Weltreligionen beschlossen wurde, die von der UNESCO als kooperativer Partner anerkannt wird und sie berät. In Paris soll für diese Arbeitsgruppe ein kleiner Stab gebildet werden, der die jährlichen Treffen der Religionsvertreter vorbereitet und die ständige Verbindung zur UNESCO bzw. der UNO hält.

In ihrer Abschlusserklärung betonten die Teilnehmer die Bedeutung der UNESCO für den interkulturellen und interreligiösen Dialog und erklärten ihre Unterstützung für die Bemühungen von Koichiro Matsuura, den Dialog zwischen der UNESCO und den Religionsgemeinschaften zu institutionalisieren.

Martin Schindehütte sagte bei dem Treffen in Moskau am 22. Juli, das gemeinsame Anliegen der Weltreligionen könne mit dem Wort „Frieden“ zusammengefasst werden. Christen fühlten eine besondere Verpflichtung dafür, da sie Christus, der die Friedensstifter gesegnet hat, als Herrn bekennen. „Wir sind überzeugt, dass Frieden die Achtung der persönlichen Freiheit ebenso braucht wie die Achtung der persönlichen Verantwortung. Deswegen gebührt dem Schutz der Menschenrechte, insbesondere der notwendigen Achtung der Religionsfreiheit als Recht der Kirchen und Religionsgemeinschaften sich aktiv und öffentlich in Kultur und Gesellschaft zu engagieren, besondere Aufmerksamkeit.“

Die Weltreligionen sollten in einen fruchtbaren Dialog mit den globalen Organisationen eintreten, um sich für eine Welt des gegenseitigen Respektes einzusetzen. „Daher sind wir dankbar für diese Initiative, die eine Plattform der Zusammenarbeit zwischen den Religionsgemeinschaften und den Medien, dem Bildungsbereich, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und politischen Institutionen im Rahmen der UNESCO einrichten will.“

An dem Treffen nahmen außerdem Scheich-ul-Islam Allahshuqur Pasha-zade, Vorsitzender des Caucasus Muslim Board, Rabbi Arthur Schneier, Präsident der „Appeal to Conscience Foundation“ (USA), Monsignore Andrew Vissanu Thanya-anan vom Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog und Mohammed Jamil bin Ali Khayyat als Repräsentant der Islamischen Weltliga (World Islamic League) teil.

Hannover, 24. Juli 2009

Pressestelle der EKD
Silke Römhild