Ein repräsentatives Äußeres für St. Laurentius

Die „KiBa-Kirche des Monats November“ wird saniert

Die aus dem 12. Jahrhundert stammende St.-Laurentius-Kirche im thüringischen Kirchheim ist durch ihre kostbare Ausstattung bekannt, zu der auch die von Ernst Liebermann (1869 - 1960) gemalten biblischen Szenen an der Decke in Langhaus und Chor gehören. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt die Kirche, deren Äußeres derzeit saniert wird, als „Kirche des Monats November“ und fördert die Restaurierungsarbeiten – eine Spende des örtlichen Fördervereins inklusive - mit 18.000 Euro.

Das Kirchenschiff der ursprünglich romanischen Saalkirche musste Ende des 17. Jahrhunderts abgerissen werden. Mit dem Neubau, der 1706 beendet war, fand eine deutliche Barockisierung des Gebäudes statt. Die Bemalung im Inneren ist charakteristisch für St. Laurentius: Auch die Brüstungsfelder der umlaufenden Emporen sind mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament verziert – im Gegensatz zur Deckenmalerei im bäuerlichen Stil der Barockzeit. Der kunstvoll gestaltete Taufstein stammt aus dem Jahr 1685 und der barocke Kanzelaltar geht auf das Jahr 1742 zurück. Das älteste Ausstattungsstück befindet sich an der Südwand des Chores: Ein spätgotischer Schnitzaltar mit bemalten Außenflügeln, der um 1440 in einer Erfurter Werkstatt entstanden sein soll.

Saniert wird derzeit die Außenhaut des Chorraums von St. Laurentius: Die Kirche soll wieder verputzt werden, „wie es zu Barockzeiten üblich war“, erläutert Pfarrerin Christiane Bosse. Lange Jahre ist das Gebäude überhaupt nicht verputzt gewesen, viele Mauersteine sind vom Wasser ausgehöhlt. Ist dieser Bauabschnitt beendet, folgt die Außensanierung des Kirchenschiffs. Im kommenden Jahr soll die Instandsetzung der Kirchheimer Kirche beendet sein; rund 1,3 Millionen Euro wird sie dann in etwa gekostet haben.

Für die Akquise von Spendengeldern setzt sich seit 2006 der „Förderverein St. Laurentius e. V.“ ein: Regelmäßig organisieren die Förderer Konzerte in der Kirche, einen Kinderkleidermarkt, Kuchenverkäufe und andere Aktionen zugunsten der Sanierung. Nicht selten wurden die Arbeiten auch konkret tatkräftig unterstützt. „Die Kirchheimer lieben ihre Kirche“, weiß Christiane Bosse. Die Pfarrerin freut sich auf den ersten Gottesdienst ohne Gerüst im kommenden Jahr – und darauf, St. Laurentius neben den Gottesdiensten weiter für unterschiedlichste Veranstaltungen zu öffnen, um wieder mehr Menschen zu gewinnen, die (noch) nicht der Kirche angehören.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.195 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,2 Mio. Euro. Mehr als 3.000 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.