40 Jahre Deutsch-Polnische Verständigung

Podiumsdiskussion mit Wolfgang Huber

Zum 40. Jahrestag der kirchlichen Versöhnungsinitiativen zwischen Deutschland und Polen erinnert eine Veranstaltung in Berlin am kommenden Mittwoch, den 19. Oktober, an die historischen Ereignisse und nimmt gleichzeitig die Gegenwart der deutsch-polnischen Beziehungen in den Blick. Unter dem Titel „Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung – 40 Jahre Deutsch-Polnische Verständigung“ laden die Evangelische Akademie zu Berlin, die Katholische Akademie in Berlin, die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Deutsche Historische Institut Warschau ab 15 Uhr zu der öffentlichen Veranstaltung in der Hiroshimastraße 17 (Friedrich-Ebert-Stiftung) in Berlin-Tiergarten. Ab 19 Uhr diskutieren der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, die Sonderbeauftragte Botschafterin des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten für Deutsch-Polnische Beziehungen, Irena Lipowicz, Professor Heinrich August Winkler von der Humboldt-Universität und die Leiterin der Gedenkstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, Annemarie Franke über „Aussöhnung als gesellschaftliche Aufgabe: Wie können die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen vertieft werden?“

Die später als „Ostdenkschrift“ bekannt gewordene Veröffentlichung der EKD „Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn“ sei eine kühne und visionäre Erklärung gewesen, die einem Tabubruch gleich gekommen sei, hatte der Ratsvorsitzende bei einem Symposium Anfang Oktober in Warschau erklärt. „Die Denkschrift der EKD leistete einen wesentlichen Beitrag zur Neuorientierung der deutschen Politik und ermutigte viele Menschen, Schritte der Versöhnung und Verständigung zu gehen.“ Es bleibe die Aufgabe, die Schicksale der Vertriebenen wahrzunehmen und zu würdigen.

Bereits am Nachmittag des 19. Oktober werden die Bundesminister a.D. Egon Bahr und Erhard Eppler mit den emeritierten Bischöfen Josef Homeyer und Ignacy Jez über die kirchlichen Versöhnungsinitiativen und die staatliche Verständigung in den 60er und 70er Jahren diskutieren. Das Schlusswort am Abend hält Robert Leicht, Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin.

Hannover, 14. Oktober 2005

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Weitere Informationen zu der Veranstaltung am 19. Oktober finden Sie unter
http://www.eaberlin.de/details.php?id=122