Älteste Backsteinbasilika nördlich der Weser

St. Marien in Bad Segeberg ist die „KiBa-Kirche des Monats“ Oktober 2010

Die schon 1199 urkundlich erwähnte St.-Marienkirche im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg ist die älteste Backsteinbasilika nördlich der Weser. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) hat die große, dreischiffige Basilika zur „KiBa-Kirche des Monats“ Oktober gewählt. Sie unterstützt die notwendige Sanierung von St. Marien gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Beide Stiftungen fördern das Bauvorhaben der Kirchengemeinde in diesem Jahr mit jeweils 15.000 Euro.

St. Marien geht auf ein 1134 von einem Priester namens Vicelin als Missionsstandort gegründetes Augustinerchorherrenstift zurück. Weil die Christianisierung der ansässigen Slawen aber aufwendiger war als gedacht, begann man erst wesentlich später mit dem Bau der Kirche. Die endgültige Fertigstellung wird auf Anfang des 13. Jahrhunderts datiert.

Mehrfach wurde im Laufe der Jahrhunderte an der großen Kirche gebaut; die deutlichste Veränderung erfuhr sie in den Jahren 1761 bis 1764, in denen der Backsteinbau unter ein großes, schützendes Dach gebracht und im Barockstil umgebaut wurde. 100 Jahre später wurden diese Änderungen wieder rückgängig gemacht, der ursprüngliche romanische Stil, der im 18. Jahrhundert verloren gegangen war, sollte wiederhergestellt werden: Das große Schleppdach wurde entfernt, und um die lateinische Kreuzform des alten Grundrisses zurück zu gewinnen, wurden der Nord- und Südarm der Kirche wieder aufgebaut. Darüber hinaus erhielt das gesamte Kirchengebäude eine neue Steinschicht als „Mantel“ um die verwitterten Ziegelwände.

Die derzeitigen Bauarbeiten stehen den damaligen im Blick auf Umfang und Kostenaufwand in nichts nach. Während Turm und Turmuhr seit kurzem in neuem Glanz erstrahlen, ist die umfassende Sanierung des Mauerwerks und der bleiverglasten Fenster im kommenden Frühjahr geplant. Auch im Inneren von St. Marien ist noch Einiges zu tun. Immerhin: Fußboden, Bänke und Heizung sollen noch vor Beginn der Adventszeit fertig sein. Architekt Gunnar Seidel verspricht: „Im November, rechtzeitig zur Advents- und Weihnachtszeit, ist die Marienkirche geöffnet“.

Hannover, den 04. Oktober 2010

Reinhard Mawick
Pressestelle der EKD

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 770 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa insgesamt 76 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 1,1 Million Euro. Unterstützung erhält sie von einem Förderverein, der bundesweit rund 2.200 Mitglieder hat. Seit April präsentiert die Stiftung jeden Monat eine „KiBa-Kirche des Monats“.